Kotte und Djuren krönen Toursiege





Boßeln

FKV-Einzelmeisterschaften im Straßenboßeln: Ralf Rocker sichert sich Gold mit der Eisenkugel

Südarle/Osteel Der Friesische Klootschießer Verband (FKV) feierte am Sonntag mit den Einzelmeisterschaften im Straßenboßeln in Südarle und Osteel einen rundum gelungenen Saisonabschluss. Der Kreisverband Norden unter Vorsitz von Johannes Trännapp sorgte mit seinem Helferstab in Zusammenarbeit mit den FKV-Arbeitsauschuss-Mitgliedern für sportlich tolle Rahmenbedingungen und einen organisatorisch reibungslosen Ablauf. Der neu eingeführte Zeitplan sorgte für Boßelobmann Frido Walter und seine Crew an zwei Tagen für ein volles Programm. Insgesamt sieben Siegerehrungen in gemütlicher Atmosphäre machten jedoch den nationalen Höhepunkt in 38 Altersklassen perfekt. Als erfolgreichster Kreisverband löste Norden nicht nur die zuletzt sechsmal in Folge vorne liegenden Auricher ab, sondern nutzte mit neun Gold-, acht Silber-, und drei Bronzemedaillen konsequent seinen Heimvorteil.

Überraschend sicherte sich Friedeburg (7 G / 2 S / 0 B) den zweiten Platz in der Medaillenwertung. Dahinter belegte Esens (6 G / 6 S / 4 B) wie schon im Vorjahr den dritten Rang. Für die sportlichen Highlights waren Jung und Alt zuständig. Malte Schoone (Wiesederfehn) sorgte als E-Jugendlicher mit 1143 Meter für eine grandiose Leistung. Der Norder Siebelt Noormann warf bei den Männern IV mit 1475 Meter erneut in Männer-I-Gefilden. In den sogenannten Königsklassen Männer I und Frauen I krönten die Boßeler des Jahres Sonja Kotte (Collrunge) und Robert Djuren (Westeraccum) ihren Toursieg mit dem FKV-Titel. Die von der D-Jugend in die C-Klasse gewechselte Anke Klöpper (Münkeboe/M.) gelang ebenso wie Christian Albers (Grabstede) in der männlichen Jugend C die Titelverteidigung. Der neue FKV - Meister mit der Holzkugel Robert Djuren (1531 m) musste bis zuletzt bangen. Allerdings war Vizemeister Hermann Wäcken (Hagerwilde / 1514 m) der Einzige, der dem Accumer folgen konnte. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich dagegen die Gummiwerfer. Gerd Rosendahl (Theener) legte mit 316 Meter einen fulminanten Start hin. Mit 1595 Meter belegte er dennoch "nur" den zweiten Platz vor Bernhard Garrelts (Willen), der 1557 Meter erzielte. Als Günter Schoon (Wiesederfehn / 1254 m) sein Ergebnis beim Titelgewinn auf Landesebene bei weitem verfehlte, war der Weg frei für Carsten Hobbensiefken (Westerscheps). Der wieder genesene Linkshändler und Vorjahresvizemeister mit der Eisenkugel ließ sich nicht beirren und warf hervorragende 1618 Meter für FKV-Gold. Genauso wie Robert Djuren krönte auch Sonja Kotte (1250 m) eine überaus erfolgreiche Saison mit dem Gewinn der Goldmedaille im Gummiboßeln. Allerdings war sie auch die einzige Werferin, die in dieser Klasse Normalform erreichte. Petra Aden (Wiesederfehn / 1175 m) gewann die Holzwertung mit satten 170 Meter Vorsprung. Auch hier war die Konkurrenz mit Weiten um die 1000 Meter erschreckend schwach.

Der "Herrscher von Osteel" schlug mit der Eisenkugelwieder einmal zu und ließ die Gegnerschaft mit Namen Look, Bohlken oder Thomsen nur mit den Schultern zucken. Ralf Rocker (Langefeld) krönte seinen Landestitel, indem er seine glänzende 2000 Meter vor zwei Wochen noch einmal um sieben Meter überbot. Kreis, Landes- und FKV-Meistertitel sind Entschädigung genug für die knapp verpasste Titelverteidigung in der Championstour. Nur wo war der Titelverteidiger ?. Eckhard Kerl (Pfalzdorf) fehlte aus unerklärlichen Gründen. Die Frauen blieben über 300 Meter unter der Marke der Landesmeisterschaften. Die Siegerin von 2004, Andrea Blonn (1159 m), ließ diesmal ihrer Schwester Tanja (beide Ostermarsch / 1278 m) den Vortritt. Dazwischen gesellte sich Monika Brabander (Marx / 1249 m), die im Vorjahr noch den Titel in Gummi gewonnen hatte. Nach Platz fünf im Vorjahr sicherte sich in der männlichen Jugend A Jens Saathoff (Leegmoor) mit sehr ordentlichen 1586 Meter nicht nur den FKV-Titel, sondern auch das Championstour-Ticket. Landesmeister Timo Barkhoff (Berumerfehn) steigerte sich ebenfalls um vier Plätze und gewann mit 1412 Meter die Silbermedaille. In der weiblichen Klasse war der Titel härter umgekämpft. Europameisterin Maike Meyer (Berumerfehn) musste überraschend passen. WM-Teilnehmerin Sandra von Häfen (Kreuzmoor) gelang zumindest Bronze. Annika Noormann (Ostermarsch) konnte ihren Landestitel mit 1125 Meter nicht ganz krönen. Die Vorjahreszweite Anja Hadeler (Reitland) schnappte sich mit 1161 Meter diesmal das goldene Edelmetall und sprang zugleich auf den Zug der Championstour. Der gutaufgelegte Wilfried Pinther (Bockhorn) war in Männer II Gummi der Mann des Tages. Mit 1462 Meter überwarf der Fünfte des letztes Jahres das von Hermann Plagge (Rahe / 1406 m) erzielte Landesresultat um 18 Meter. Plagge belegte mit gute 1406 Meter den Silberplatz. In Holz blieb Landesmeister Herbert Heyen (Reepsholt) blass. Manfred Tautz (Nenndorf) nutzte mit 1397 Meter die sich bietende Chance zum FKV-Titel in Holz. Hinrich Goldenstein (Blomberg / 1373 m) steigerte sein Landesergebnis um einen Meter und gewann Silber.

In Frauen-II-Gummi gab es den exakt gleichen Zieleinlauf wie bei den Landesmeisterschaften. Angela Koskowski (Norden) wurde ihrer Favoritennrolle mit 1237 Meter mehr als gerecht. Sie gewann Gold vor Marianne Janssen (Mamburg) und Traute Helmers (Neuschoo). In Holz erwischte Almine Erdwiens (Dietrichsfeld) alles andere als einen guten Tag. Dafür legte ihre Gegnerin fast alle Würfe auf die Mitte der runden Strecke. Irmgard Helmers (Esenshamm) warf hervorragende 1126 Meter und konnte ihr Glück über den Gewinn der Goldmedaille kaum fassen. Sowohl Christina Damken als auch Janine Wortmeyer hätten mit ihren Weiten in der weiblichen Jugend A den Frauenwettbewerb kräftig aufgemischt. Neben diesen beiden Werferinnen qualifizierten sich zudem Thorsten Lettau und Stefan Eisenhauer für die Championstour. Für die 4. Deutschen Meisterschaften Mitte September qualifizierten sich im weiblichen Bereich neben Marie Luise Daniels (Rahe / Championstour), Wortmeyer und Remmers in Gummi, Damken, Bramkamp und Hellmers in Holz, sowie im männlichen Bereich Lettau, Best, Renken und Eisenhauer, Juilfs und Wulfen in Holz.

Quelle: Anzeiger für das Harlingerland