Boßel-Titelkampf spannend wie nie





Boßeln

Finalrunde Männer und Frauen: In den Königsklassen stehen am Wochenende die Rückspiele an

Westerscheps Die Königsklassen des Friesischen Klootschießer Verbandes (FKV) beenden am kommenden Sonntag mit den Rückspielen der Finalrunden die Saison im Straßenboßeln. Eine Woche später werden bei den Männern in weiteren 19 Alters-klassen in der Friesischen Wehde abschließend die FKV - Meister ermittelt. Männer Reepsholt möchte seinen Titel verteidigen, doch die Konkurrenz liegt mit knappen Rückständen auf der Lauer. Der dreifache Landesmeister hat es im Hinspiel versäumt, größere Abstände auf Westeraccum oder Pfalzdorf heraus zu werfen. Der Titelkampf ist spannend wie selten zuvor, denn auch der Landesmeister aus Oldenburg wird auf eigener Strecke nichts unversucht lassen, den Spieß noch umzudrehen. Westerscheps muss dafür jedoch über alle Gruppen konstante Leistungen abrufen. Bereits ab 12 Uhr kommt es zu folgenden Begegnungen: Westerscheps - Reepsholt (12 Uhr), Halsbek - Pfalzdorf (12.20 Uhr), Schweinebrück - Westeraccum (12.40 Uhr) Gespannt blickt die Oldenburger Fachwelt auf den Auftritt des Meisters aus Westerscheps. Neun Wurf Rückstand auf Reepsholt gilt es aufzuholen. Nur mit einer herausragenden Leistung ist dieses möglich. Doch auch der Titelverteidiger hat dazugelernt. Zwar behagt den Friedeburgern die Kortenmoorstraße nicht besonders, doch wird sich der dreifache Landesmeister keinesfalls überrollen lassen. Im Duell der Meister sind auf beiden Seiten wie schon im Vorjahr erneut die Holzformationen gefordert. Bereits im Hinspiel hat Westerscheps mit Carsten Hobbensiefken in Holz II aufgezeigt, wo es lang geht. Dieser Umstand alleine reicht allerdings nicht aus. Kontinuität ist über alle vier Gruppen gefragt. Halsbek fordert in der zweiten Partie den Rekordmeister aus Pfalzdorf heraus. Die Auricher liegen drei Wurf auf Reepsholt zurück und können noch wenden. Wenngleich die Ammerländer nur wenig Hoffnungen auf einen Medaillengewinn haben, wird die junge Halsbeker Mannschaft den Gästen alles abverlangen. Westeraccum kommt immer besser zurecht in die Finalrunden. Nach zuvor Bronze oder Silber darf eine zu erwartende Medaille durchaus auch vergoldet werden. Mit einem ähnlich starken Mannschaftsgefüge wie im Hinspiel in Reepsholt ist die Chance auf die FKV-Meisterschaft groß. Im Spiel gegen Schweinebrück muss dazu ein deutlicher Erfolg her. Dass allerdings das Team von Jan-Christian Bohlen in Scheps mehr als nur ein Sparringspartner ist, zeigten bereits drei ordentliche Gruppenergebnisse gegen den ostfriesischen Meister.

Frauen Die Rückspiele in der Frauenhauptklasse sind spannend. Nur Dietrichsfeld steht relativ sicher vor dem Titelgewinn. Die Auricher bestimmten das Hinspiel und erarbeiteten sich einen Vorsprung von sechs Wurf auf den Überraschungszweiten aus Kreuzmoor. Nachdem Titelverteidiger Collrunge die Finalrunde gar nicht erst erreichte, wird ein neuer Meister gekürt. Es kommt ab 13 Uhr zu folgenden Begegnungen: Schweinebrück - Ardorf (13 Uhr), Reitland - Reepsholt (13.15 Uhr), Kreuzmoor - Dietrichsfeld (13.30 Uhr). Im Duell der beiden Landesmeister geht es in erster Linie um Schadensbegrenzung. Zwar genießt Schweinebrück auf eigener Strecke Heimvorteil, doch scheint das Selbstvertrauen nach dem sechsten Platz in Ardorf verflogen. Gegen Ardorf möchte sich der mehrfache oldenburger Meis-ter mit einer ordentlichen Leistung rehabilitieren. Der ostfriesische Meister ist auf fremde Hilfe angewiesen, denn vieles hängt davon ab, wie sich die anderen beiden Partien entwickeln. Reitland hatte ein Jahr zuvor als damaliger Meister ein ähnliches Problem wie jetzt Schweinebrück. Diesmal läuft es jedoch besser und als derzeitiger Dritter fehlt nur ein Wurf auf den Silberplatz. Reepsholt sollte die Butjadinger im direkten Vergleich nicht unterschätzen. Die routinierten Frauen aus Friedeburg kennen sich mittlerweile auf dieser Piste gut aus und haben selber bei knappen Rückständen noch alles in der Hand. Die Top-Begegnung des Tages läuft überraschend zwischen Dietrichsfeld und Kreuzmoor. Die Gäste haben bereits mächtig vorgelegt, möchten sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen und stehen unmittelbar vor dem Titelgewinn. Ob Kreuzmoor sechs Wurf auf der Strecke von Schweinebrück noch aufholen kann, bleibt abzuwarten. Der Überraschungszweite ist jedoch bereits jetzt aus dem Schatten früherer Jahre getreten und hat nichts zu verlieren.

Quelle: Anzeiger für das Harlingerland