1500 Friesensportler bei farbenfroher Eröffnungsfeier





Europameisterschaft

Die historische Altstadt von Cork versinkt in einem Fahnenmeer

Da staunten die Iren. So einen Aufmarsch hatte Cork schließlich lange nicht mehr gesehen. Rund 1500 Friesensportler tauchten am Donnerstagabend Teile der historischen Altstadt in ein Fahnenmeer und ließen die Bevölkerung lautstark wissen, dass die EM der Boßler und Klootschießer nun auch offiziell in Cork angekommen ist. Mit drei Reisebussen war alleine der Tross des FKV in die Stadt gebracht worden, wo er auf einem zentralen Platz nahe des Lee River auf die anderen Teilnehmer traf. Zur Begrüßung stimmten die einzelnen Verbände immer wieder ihre Schlachtgesänge an, die in der Häuserschlucht wunderbar nachhallten. Angeführt von einer irischen Kapelle und dem Gastgeberverband ging es anschließend gemeinsam in Richtung "City Hall", wo Seamus O´Tuoma vom irischen Verband Bol Chumann Na´ hEireann (BC) die Sportler vor dem Rathaus empfing und durch die Zeremonie führte. "Ich hoffe, dass ihr warme und schöne Erinnerung von diesen Tagen mit nach Hause nehmt", rief Susan Green, Hauptorganisatorin des BC den Anwesenden zu und übergab das Wort an den Präsidenten des internationalen Boßelverband (IBA), Jan-Dirk Vogts. In seiner Rede erinnerte Vogts an seine ersten Eindrücke von Irland, die er in den 1970ern gewonnen hatte und wies auf die Entwicklung hin, die das ehemals bitterarme Land seitdem genommen hat. "Heute zählt diese Nation zu den erfolgreichsten in Europa", so Vogts. "Und es ist gut zu sehen, dass sich die Menschen trotzdem nicht verändert haben und noch immer so offen und herzlich sind". Schon während der Eröffnungsveranstaltung erlebten die 13. Europameisterschaften eine überraschende Premiere. Die Iren hatten als Ausrichter heimlich eine Skulptur in Auftrag gegeben, die den Vertretern des nächsten Gastgeberverbandes der EM 2012, Italien, überreicht wurde. Die Idee der Iren: Um die Verbundenheit zwischen den Teilnehmernationen weiter zu stärken und die Bedeutung des internationalen Wettkampfes zu erhöhen, soll die Skulptur zukünftig von Gastgeber zu Gastgeber weiter gereicht werden. Es passt zu den Iren, dass das kleine Kunstwerk erst wenige Stunden vor der Zeremonie fertig gestellt. Just in time – gerade rechtzeitig. Krönender Abschluss der rund zweistündigen Eröffnungsfeier war dann das Hissen der Flaggen, die in den kommenden Tagen vor dem Rathaus wehen werden. Zu den Klängen der irischen Nationalhymne stieg als letztes die Fahne des gastgebenden Verbandes am Mast auf.


Quelle: Anzeiger für das Harlingerland