Boßeln: Simone Davids und Henning Feyen auf dem Boßelolymp





Boßeln

Ranglistenwerfen, 10. Runde: Verfolger nutzen zum Schluss ihre Chancen

Ardorf Lächelnde Gesichter im Blitzlichtgewitter. Mit gelösten Mienen präsentierten sich die frisch gekürten "Boßler des Jahres" Simone Davids (Westermarsch) und Henning Feyen (Ruttel) am Freitagabend in Ardorf den Fotografen ihre Siegertrophäen. Große silberne Pokale warfen die Lichtstrahlen der Kameras zurück ins Dunkel. Die 8. Auflage des Ranglistenwerfens endete auf der Hohebarger Straße mit überraschenden Resultaten. Sowohl Davids bei den Frauen als auch Feyen in der Männerkonkurrenz verdrängten im letzten von zehn Durchgängen die zuvor Führenden in der Gesamtwertung Sonja Kotte und Ralf Rocker.

Bei den Männern kam es zum erwarteten Wimpernschlagfinale. Lange Zeit lag der Zweitplatzierte Robert Djuren auf dem Asphalt der Hohebarger Straße in Richtung Ardorf auf Titelkurs. Seine Weite von 2233 Meter wurde vom Ranglistenersten Ralf Rocker (2098 m) nicht erreicht. Ex-Europameister Henning Feyen (2306 m) kam noch an Djuren vorbei. Lohn war der Sprung auf den Olymp der Friesensportler: "Boßler des Jahres 2008." Feyen genoss den Titelgewinn als ein ganz dickes Trostpflaster für die schwache Vorstellung bei der Europameisterschaft in Irland. Die letzte Etappe des Ranglistenwerfens gewann Michael Behnke (Wiesede). Er warf mit 2497 Meter in das Zentrum des Dorfes hinein. Die Früchte dieser unglaublichen Weite waren das grüne Trikot.

Gleich vier Akteure aus dem Kreisverband Aurich gelangten am letzten Spieltag unter die besten Zehn. Dazu gehörten der Langefelder Jörg Gronewold (2./2340 m), der Rahester Harm Weinstock (4./2264 m), der Pfalzdorfer Frido Walter (5./2248 m) und Ralf Klingenberg (9./2169 m) aus Rahe. Sie werden auch im kommenden Jahr dem Auswahlwerfen angehören. Boßelobmann Walter, der in der Endabrechnung auf den undankbaren zehnten Platz landete, profitierte dabei vom Verzicht des Sechsten Karsten Biermann. Er will sich zukünftig auf die Mannschaftspunktspiele konzentrieren und mehr Zeit mit der Familie verbringen.

In der Frauenwertung lag Davids vor dem letzten Wettkampf sieben Zähler hinter der Gesamtführenden Kotte (Collrunge) zurück. Die Westermarscherin schockte die Konkurrenz mit sensationellen 2164 Meter. Gleichbedeutend mit dem 2. Tagessieg in der laufenden Serie. Die härtesten Gegnerinnen im Kampf um das gelbe Trikot ließen die Segel streichen. Sowohl Kotte (1743 m) als auch die Dritte der Gesamtwertung Rena Breßonn (1912 m) hatten dieser Weite nichts entgegenzusetzen. Gold und den Titel "Boßlerin des Jahres" für Davids. Silber ging an Kotte. Broßonn (Müggenkrug) musste sich mit Bronze zufrieden geben.

Die dreifache Gewinnerin des Ranglistenwerfens Kerstin Friedrichs aus Dietrichsfeld qualifizierte sich mit Platz zwei (2074 m) in der Tageswertung für das nächste Auswahlwerfen. Dort könnte auch Johanne Heiken aus Ihlow starten. Sie befand sich am Freitag nicht im Starterfeld. Trotz der Nullrunde rangierte sie in der Endabrechnung auf Rang neun. Nach Aussage von Boßelobmann Walter zieht sich Heiken aus der Eliterunde zurück. Glück für die Zehntplatzierte Marion Rocker, die ins Teilnehmerfeld nachrückte.

Beim Nachwuchs unterstrich in der weiblichen Jugend Anke Klöpper (Münkeboe-Moorhusen) mit dem sechsten Tagessieg und sensationellen 1949 Meter ihre Ausnahmestellung. Sie stand zuvor als Gesamtsiegerin fest und baute mit der Galavorstellung den Vorsprung auf die Konkurrenz aus.

Bei den Jungen entschied Jan Galts (Blersum) das Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem punktgleichen Timo Petznik (Grabstede) in der Schlussbilanz klar für sich. Galts verteidigte das gelbe Trikot mit dem Tageserfolg (2126 m). Petznik verpasste nach dem neunten Platz im letzten Wettkampf sogar in der Gesamtwertung den Sprung auf das Siegertreppchen.


Quelle: Ostfriesische Nachrichten