Boßel-EM: FKV gewinnt vier Goldmedaillen





Europameisterschaft

Standkampf im Stadion bei Cork wird zum totalen Triumph für die Männer und die männliche Jugend

Cork Die Mannschaft des Friesischen Klootschießer- Verbandes (FKV) hat die ersten Medaillen gewonnen. Im Gälic-Football-Stadion der Nemo Rangers vor den Toren Corks ließen die Käkler und Mäkler um 17.30 Uhr Frank Goldenstein aus Blomberg hochleben. Von Experten im Vorfeld als Favorit mit Potential gehandelt, ließ der Student die Konkurrenz im Standkampf mit 257,42 Metern hinter sich. Ärgster Gegner war Thore Fröllje aus der eigenen Mannschaft, der mit 255,69 Metern erneut vergeblich nach der Goldmedaille griff. Schon vor vier Jahren in Westerstede hatte er sich mit Silber zufrieden geben müssen.

Auf dem dritten Rang landete Altmeister Hans-Georg Bohlken, der die Konkurrenz mit 241,58 Metern lange Zeit angeführt hatte. Die Bronzemedaille ist für ihn nach drei Titelgewinnen in Folge (1984, 1988 und 1992) ein schöner Abschluss seiner sportlichen Karriere. Mit diesem Dreifach-Erfolg war den FKV-Akteuren natürlich auch das Mannschaftsgold nicht zu nehmen.

Erst als Jens Stindt als letzter Akteur seine drei Würfe beendet hatte, durfte sich Goldenstein feiern lassen. Er musste einige Zeit zittern. Dann war die Freude umso größer. "Ich wollte drei gute Würfe machen, das ist mir gelungen", strahlte der Student der Sporthochschule Köln. Bei starkem Gegenwind im offenen Stadion bei Cork flüchtete Goldenstein den Kloot auf 86,46, 87,66 und 83,30 Meter. Das reichte. Vor vier Jahren in Westerstede hatte der Späteinsteiger erstmals an einer EM teilgenommen und den 14. Platz erreicht. Gestern ließ er den Triumph folgen. "Ich bin glücklich und sehr zufrieden mit meiner Leistung", diktierte der 22-Jährige in den Notizblock, bevor er von Gratulanten erdrückt wurde.

Auch die Frauen hatten Grund zu jubeln. Sie holten Mannschaftssilber. Annika Noormann aus Ostermarsch gewann außerdem Silber in der Einzelwertung, Bronze ging an Andrea Bloom ebenfalls aus Ostermarsch.

Einen totalen Triumph feierten auch die männlichen Jugendlichen. Gold ging an Timo Petznik aus Grabstede, dahinter platzierten sich Stefan Runge aus Kreuzmoor und Daniel Brungers aus Münkeboe-Moorhusen, was gleichbedeutend mit dem Gewinn von Mannschaftsgold war.

Für die weibliche Jugend gab es neben neben Teamsilber nichts zu holen. Pech hatte die Jüngste im Kader des FKV, Ann-Christin Peters. Die gerade mal 15-Jährige riskierte in ihrem dritten und letzten Wurf zu viel, er landete bei nur 33,31 Metern. Im Wurf zuvor hatte sie den Kloot auf 52,01 Meter geworfen. Peters fiel mit 134,92 Metern auf den 7. Platz zurück, die Silbermedaille war für sie zum Greifen nahe gewesen. Den Sieg trug mit Tatjana Schnieder eine Werferin aus Schleswig Holstein souverän davon. Teamgold wäre für die FKV-Mädchen auch bei einem guten Wurf von Peters nicht drin gewesen. Die Konkurrentinnen aus Schleswig-Holstein siegten mit mehr als 30 Metern Vorsprung. FKV-Frauenwartin Elfriede Berends aus Akelsbarg zeigte sich mit den Leistungen vollauf zufrieden. "Wir haben ein hoffnungsvolles Team für die Zukunft."

Auch die Frauen setzten sich stark in Szene und zeigten Leistungen, die über den Erwartungen lagen. Lohn waren die Silber- und die Bronzemedaille für Noormann und Bloom. "Wir sind auf dem richtigen Weg", freute sich Berends, die in der Zukunft gute Chancen sieht, die starken Werferinnen aus Schleswig-Holstein zu besiegen. Gestern fiel die Entscheidung denkbar knapp aus. -den FKV-Frauen fehlten lediglich knapp fünf Meter für Gold.

Die männlichen FKV-Jugendlichen dominierten ihre Konkurrenz voll und ganz. In der Einzelwertung gewannen sie alle drei Medaillen, hinzu kam das Mannschaftsgold. Entsprechend stolz war Feldobmann Hans-Georg Bohlken. "Alle haben sauber und beständig geworfen und den Titel klar verdient." Die Werfer aus Schleswig-Holstein hätte jeder zehn Meter mehr werfen müssen, um mit den FKV-Jungen auf Augenhöhe zu sein. Das gelang auch deshalb nicht, weil die Gegner aus Oldenburg und Ostfriesland "alle auf den Punkt ihre Leistung abriefen", betonte Bohlken. "Wir haben lange nicht mehr eine so gute Mannschaft gehabt", so Bohlken.


Quelle: Ostfriesische Nachrichten