FKV-Aktive absolvieren schon erste Trainingseinheiten





Europameisterschaft

Werfer und Funktionäre nach langwieriger Anreise in Irland eingetroffen

Cork Es war ein fantastischer Anblick, der die 25-köpfige Delegation aus Teilen des FKV-Vorstandes, den Pressevertretern und einigen EM-Teilnehmern in Irland erwartete. Während sich unter ihnen drei Mannschaftsbusse des FKV ihren Weg von Dublin aus in Richtung Cork bahnten, schauten sie im Anflug von Süden kommend auf die grüne Insel, die in diesen Tagen Schauplatz der 13. Europameisterschaften der Boßler und Klootschießer ist. Die Landschaft rund um Cork: Ein Flickenteppich aus saftigen Grüntönen, unterbrochen nur von Wallhecken und Baumlinien. Sanfte Hügel, die sich in der Abenddämmerung bis zum Horizont ausbreiteten. Willkommen in Irland! Nach einer langwierigen Anreise kam der Tross des FKV schließlich erst kurz vor Mitternacht (Ortszeit) in seinem Hotel in Macroom an. Gut 30 Kilometer westlich von Cork gelegen, werden die Oldenburger und Ostfriesen hier bis zum Ende der Wettkämpfe untergebracht sein. Das Hotel liegt mitten an einer schmalen und viel befahrenen Straße, die morgens zum Nadelöhr auf dem Weg von und nach Cork wird. Lkw, Busse und Pkw reihen sich dicht an dicht, vorbei an einer typisch irischen Altstadt samt Kirche und Rathaus. Vorbei am Mannschaftshotel des FKV, vor dem ein Banner die Boßler und Klootschießer herzlich willkommen heißt Den ersten Morgen nutzten viele Aktive, um die Müdigkeit der langen Anreise aus dem Körper zu treiben und sich an die Wettkampforte zu gewöhnen. Ein Bus brachte die Feldkämpfer nach Rathcool, wo sie auf dem Segelflugplatz vor ihrem heutigen Wettkampf erste Würfe mit der Hollandkugel machen konnten. Die anderen zwei Busse fuhren die Boßler zur Strecke in Richtung Bandon. Sie erhielten einen ersten Eindruck davon, was sie am Sonntag erwartet: "Es wird ganz schön schwierig, weil man diese Straße nur sehr schwer einschätzen kann", urteilte der Blersumer Jan Galts, der in der männlichen Jugend startet, stellvertretend für viele Werfer. Der Asphalt ist rau, so rau, dass die Kugeln immer wieder einen unerwarten Weg nehmen. Neu ist für die meisten auch, dass das Streckenprofil nicht eben, sondern leicht wellig ist. Der Anlauf wird erschwert. Einigkeit herrschte bei allen Werfern hinterher, dass gewinnen wird, wer die Kraft am besten auf die Kugel übertragen kann. "Geradeaus und bloß kein Drall", nennt Robert Djuren aus Westeraccum die Devise, und der Raher Ralf Klingenberg ergänzt: "und mit viel Dampf". Die Testerergebnisse zeigen, dass bei zehn Wurf pro Teilnehmer Weiten von bis zu 2000 Metern erreicht werden dürften. Bei den Männern lagen viele nach ihrem ersten Durchgang auf der noch ungewohnten Strecke am Ende bei weit über 1800 Metern. Hoffnung wecken auch die fast 1900 Meter, die Jan Galts als Jugendlicher auf Anhieb zeigte. Und er kündigt an: "Je mehr Leute auf der Strecke sind, desto besser bin ich eigentlich immer." Am Sonntag werden 15000 Zuschauer erwartet. Wo die indes auf der Strecke Platz finden sollen, kann sich zur Stunde in den Reihen des FKV niemand vorstellen. Zu eng ist die Straße, die linksseitig durch eine steile Böschung und rechtsseitig an vielen Stellen von einem Steinwall begrenzt wird. Für die Werfer wird es also ein schwieriges Unterfangen. Sie werden in schmale Gasse zwischen Menschen werfen müssen, ohne die Straße richtig sehen zu können. Um so intensiver studierten gestern viele das Profil auf der Suche nach Rillen und Neigungen. Kaum dass das Training für den FKV beendet war, begaben sich nacheinander auch die Schleswig-Holsteiner, die Italiener und die Holländer auf die Strecke. Von den Iren war dagegen nichts zu sehen. Nach dem Training und den ersten ruhigen Stunden, die viele zum Erholen im Hotel verbrachten, machten sich die Athleten abends dann auf in Richtung Cork, wo die feierliliche Eröffnung der Europameisterschaft stattfand.


Quelle: Anzeiger für das Harlingerland