Boßeln: Ein Wurf fehlt zum i-Tüpfelchen





Boßeln

Endrunde Meisterschaft des Friesischen Klootschießer-Verbands der Männer I: Silber für Pfalzdorf

Bernuthsfeld Die Sonne brannte am Sonntagmittag mächtig auf den Asphalt. Auf der Straße zwischen Bernuthsfeld und Plaggenburg gingen die Meinungen über die Bedingungen bei den FKV-Meisterschaften der Männer auseinander. "Kaiserwetter", freute sich die Fraktion der Sonnenanbeter, "viel zu heiß" stöhnten die anderen Boßler.

Nach dem frühmorgendlichen Start am Silbersee benötigen die jeweils drei besten Männermannschaften im Straßenboßeln aus Ostfriesland und Oldenburg rund zweieinhalb Stunden, bevor sie mittags zum Startpunkt zurückkehrten und über die Ziellinie warfen.

Im ersten Duell standen sich Pfalzdorf und Spohle gegenüber. "Gute Hoffnung" hatte den Gegner fest im Griff und benötigte sieben Würfe weniger bis ins Ziel als die Konkurrenz aus Oldenburg. Dieser Gegner war aber nicht der Maßstab für die Titelvergabe. Der schälte sich aus der zweiten Begegnung heraus. Reepsholt traf auf Westerscheps.

Bei der Wende lagen die Reepsholter auf Meisterschaftskurs. Sie benötigten über alle vier Gruppen zwei Würfe weniger als die Pfalzdorfer.

"Es wird wohl sehr eng werden", spekulierte das Lager der Pfalzdorfer auf einen knappen Ausgang. Mit dieser Prognose sollten sie recht behalten. Es wurde im Ziel verdammt eng.

Der Auricher Ligist lieferte eine gute Rücktour ab. Am Ende standen 192 Würfe im Ziel auf den Werferkarten der vier Gruppen. Pfalzdorf hatte vorgelegt. Reepsholt stand unter Druck, durfte sich keine großen Schnitzer erlauben. Die Mannschaft um Kapitän Wilfried Müller zeigte keine Schwächen und hielt das hohe Niveau aus der Hintour bis zum Schluss aufrecht. Erst als die letzte Werferkarte vorlag, wurde eifrig gerechnet. Unterm Strich ein knapper Ausgang. Die Reepsholter Akteure rissen die Arme hoch und jubelten lautstark, als das Endergebnis vorlag. Versteinerte Mienen bei den geschlagenen Pfalzdorfern. Ein Wurf fehlte zum Triumph. Mannschaftsführer Frido Walter sprach von einer guten Leistung seiner Werfer. "Wir sind Reepsholt auf Augenhöhe begegnet. Aber leider fehlt uns das i-Tüpfelchen." Walter nannte zwei Gründe für den verpassten Titel. Er zeigte Respekt vor der guten Leistung der Reepsholter mit der 2. Gummigruppe und nannte auch den eigenen Schwachpunkt. Der lag bei "Gute Hoffnung" in Holz II. Diese Gruppe landete in der Gesamtwertung der Gruppenergebnisse auf Rang 19 von 24. Zu schlecht, um Gold zu holen.

Lange Gesichter gab es bei den Ardorfern. Der wurfgewaltige Dritte der ostfriesischen Punkterunde zählte für einige Experten als heißer Anwärter auf den Titel. Daraus wurde nichts. Drei der vier Gruppen landeten im letzten Drittel der Statistik der Gruppenergebnisse. Einzige Ausnahme: Gummi II lieferte eine meisterhafte Leistung ab, stellte sogar die Konkurrenz aus Reepsholt in den Schatten. Lohn war das beste Gruppenergebnis mit 45 Würfen. Ein wertloser Orden. Ardorf landete in der Gesamtwertung auf dem letzten von sechs Plätzen.

Riesige Freude herrschte im Lager von Grabstede. Diese Mannschaft schnitt mit Rang drei in der Endabrechnung von den drei oldenburgischen Formationen am besten ab.


Quelle: Ostfriesische Nachrichten