Boßeler des Jahres 2002 : Championstour - Sieger Simone Davids und Karsten Biermann





Boßeln

FKV - Ranglistenwerfen :Unerwartet spannendes Finale / Gesamtmeterzahl entscheidet über Titelvergabe / Tagessieger Frido Walter erzielt mit sagenhaften 1778 Meter neuen Streckenrekord / Ralf Klingenberg ebenfalls sehr stark / Davids völlig überrascht /
Alida Menssen und Harm Henkel belegen den unglücklichen zehnten Platz /

fwa Hollwege. Eine völlig überraschte Simone Davids (Westermarsch) und ein überglücklicher Karsten Biermann (Westeraccum) wurden zur Boßelerin und zum Boßeler des Jahres 2002 gekürt. In einem unerwartet spannenden Finale musste in beiden Klassen die Gesamtmeterzahl über die Titelvergabe entscheiden. Ideale Bedingungen in Hollwege sorgten nicht nur für einen reibungslosen Ablauf, sondern auch für einen würdigen Rahmen zum Abschluss der zweiten Serie der Ranglistenwerfen des Friesischen Klootschießer Verbandes (FKV).

Der Vorsitzende des Kreisverbandes Ammerland Jan - Dirk Vogts und der zweite Vorsitzende des FKV Gerold Chrisstoffers dankten den Akteuren, Betreuern, Helfern und Zuschauern bei der abschließenden Siegerehrung für ihren Einsatz und das gezeigte Engagement während der gesamten Saison.Jeweils 21 Werfer pro Klasse mussten sich aus der Championstour verabschieden. Einige Teilnehmer könnten jedoch durch einen Medaillenrang bei den demnächst anstehenden Landes- oder Verbandsmeisterschaften (Jugend) einen direkten Wiederaufstieg in die Eliteklasse schaffen. Vom elitären Kreis der jeweils neun Etablierten aus 2001 schafften immerhin fünf Frauen und vier Männer erneut die Qualifikation.

Eine fulminant aufwerfende Simone Davids und die beiden sehr gut aufgelegten Frido Walter (Pfalzdorf) und Ralf Klingenberg (Rahe) sorgten mit ihren Resultaten nicht nur bei den Zuschauern für Aufsehen, sondern bescherten den Führenden in der Gesamtwertung abschließend einen heißen Tanz. Der bislang souveräne Tabellenführer Karsten Biermann (1221 Meter) als auch der Boßeler des Jahres 2001 Jörg Gronewold (Langefeld / 1236 m) gerieten nach dürftigen Leistungen mächtig ins strudeln und blieben ohne jeden Punktgewinn. Was machte die Konkurrenz ? Der Gesamtsieg war plötzlich in Gefahr. Zunächst legte Carsten Hobbensiefken (Halsbek)als Tagesdritter mit 1650 Meter die Meßlatte bereits sehr hoch und wurde dafür mit dem fünften Gesamtplatz belohnt. Hans - Georg Bohlken (Ruttel / 1525 m) blieb um einige Meter hinter dem Halsbeker zurück, konnte jedoch in der Endabrechnung den vierten Platz verteidigen. Wiederum sehr beständig spulte Ralf Rocker (Langefeld) sein Pensum herunter. Er erzielte saubere 1551 Meter und verteidigte nicht nur die Bronzemedaille des Vorjahres, sondern kam bis auf zwei Punkte an den Träger des gelben Trikots heran. Die Rekordmarke des Vorjahres (1669 m) war dann fällig, als Ralf Klingenberg zeigte, was die anspruchsvolle Strecke hergibt. Der Rahester (6.)brillierte mit Würfen von weit mehr als Zweihundert Metern im Schlussdrittel und ließ mit tollen 1722 Meter als Tageszweiter keine Zweifel mehr am Verbleib in der Championstour aufkommen.

Für einen neuen Streckenrekord sorgte dann jedoch Frido Walter. Der Pfalzdorfer agierte wie aus einem Guss. Nach glänzendem Start (200 m) schraubte der Bosselobmann - sein Ergebnis über 470 / 700 / 870 / 1025 Meter zur Halbzeit auf insgesamt sagenhafte 1778 Meter. Durch diesen Tagessieg steigerte sich der Auricher um drei Plätze auf den zweiten Gesamtplatz. Durchatmen dann bei Karsten Biermann. Der Accumer gewann trotz Punktgleichheit am Ende glücklich jedoch verdient die Championstour 2002. Nach zehn Runden und insgesamt 18569 erzielten Metern reichten dem Nachfolger von Jörg Gronewold am Ende 140 Meter Vorsprung auf Walter für die Krönung. Der Titelverteidiger fiel dagegen vom zweiten auf den siebten Platz zurück. Eckhard Kerl (Pfalzdorf / 1455 m) sicherte sich nochmals fünf Punkte, um seinen achten Platz zu festigen.
Wilfried Müller (Reepsholt) fehlte verletzungsbedingt. Er verlor zwar drei Plätze, landete jedoch auf dem heiß begehrten neunten Platz. Harm Henkel (Pfalzdorf / 1297 m) musste für einen Verbleib zumindest acht Punkte einfahren. Er nutzte seine Chancen nicht und belegte wie auch Alida Menssen ( Leerhafe / 1101 m) den unglücklichen zehnten Platz.

Ähnlich wie bei den Männern agierten auch bei den Frauen die Führende Angela Koskowski (Norden / 1040 m) und deren ärgste Verfolgerin Gaby Siemen (Spohle / 1030 m) ungewöhnlich zurückhaltend und nervlich angespannt. Ein mageres Pünktchen ließ der Jubiläumssiegerin böses erahnen. Im Schatten dieses Duells nutzte Simone Davids die Gunst der Stunde. Sie holte sich mit 1298 Meter den zweiten Tagessieg der laufenden Saison und schob sich punktgleich mit Koskowski an die Spitze. Völlig überrascht von der ganzen Situation durfte sich die Westermarscherin dann auch die höchste FKV - Krone aufsetzen. Mit totalen 13877 Metern siegte Davids hauchdünn mit 72 Meter Vorsprung auf die etwas enttäuschte Koskowski, die jedoch auch mit Silber ein starkes Endresultat erreichte.

Trotz des Gewinns der Bronzemedaille war natürlich auch Gaby Siemen alles andere als zufrieden mit ihrer Leistung. Nach der Offensive von Davids mussten Elke Oltmer (Holtange / 1127 m), Monika Brabander (Marx / 1186 m) und Kerstin Friedrichs (Dietrichsfeld / 1078 m) ihre Hoffnungen auf Bronze frühzeitig begraben. Sie platzierten sich auf die Gesamtplätze Vier bis Sechs. Helke Altona (Horsten) zeigte sich nach ihrer Verletzung schnell erholt und wurde mit 1234 Meter Tagesvierte. Damit behauptete sie ihren siebten Gesamtplatz. Ebenfalls einen Sprung nach vorne machte Marion Reuter. Als Tagesdritte (1238 m) steigerte sich die Werferin aus Pfalzdorf vom ungeliebten zehnten auf den rettenden achten Platz. Die Leistung stimmte nicht. Dafür jedoch die Platzierung. Mit dieser Erkenntnis und einem Punkt Vorsprung auf Alida Menssen und Meike Willms (Burhafe / 1026m) war Ute Draschba (Schweinebrück) auf Platz Neun die wohl glücklichste Werferin des Tages.

Svenja Gerdes (Spohle / 1278 m) als Tageszweite, Karin Ledebuhr (Kreuzmoor / 1187 m) und Kerstin Assing (Steinhausen / 1085 m) brachten sich mit ihren Ergebnissen noch einmal in Erinnerung. Diese hatten jedoch für die Gesamtwertung keinen Einfluss mehr. Während der gesamten Werfen erzielten die Männer insgesamt 390889 Meter und die Frauen 300895 Meter, die sich auf zehn Durchgänge, zehn Wurf pro Werfer und drei Disziplinen verteilten.

Quelle: Frido Walter