Multhaupt holt beim Finale ersten Punkt





Boßeln

Jan Harms sowie Thorsten und Daniel Held in Sandelermöns ohne das nötige Glück

Tanja Multhaupt (Neustadtgödens) holte in Sandelermöns ihren ersten Championstour-Punkt.

Matthias Rahmann überholte Konkurrenten im Schlussspurt. Bernd-Georg Bohlken ging als Führender in den letzten Wettkampf.

Beim Championstourfinale in Sandelermöns, das "Min Jeverland" am vergangenen Freitag ausrichtete, haben die Boßlerinnen nicht mit großen Weiten gegeizt. Auch in der Männerkonkurrenz war es bis zum Schluss spannend. Im Gegensatz zu den bisherigen Championstourstationen eröffnete die Frauenkonkurrenz den Abend. Einige Sportlerinnen zeigten Startwürfe jenseits der 200-Meter-Marke. Auch hier zeigte Anke Klöpper (Upgant-Schott) ihre Stärke. Mit einem Rekordanwurf von 319 Metern sorgte sie für Aufsehen. An diese Weite kam selbst die Männerkonkurrenz nicht heran. Andreas Fitze setzte mit seinem Tagessieg ein Zeichen.

In der Frauenkonkurrenz wurde guter Boßelsport gezeigt. So startete auch Tanja Meppen (Bensersiel) mit 266 Metern gut. Kerstin Friedrichs (Dietrichsfeld) gelangen beim Start 240 Meter. Die zweitbeste Weite erzielte Gesa Freudenberg (Ihlowerfehn) mit 295 Metern. An diesen Weiten bissen sich die Männer die Zähne aus. Nur Harald Thomssen aus Roggenmoor Klauhörn hielt mit. Marion Reuter aus Rahe machte sich im Vorfeld noch Hoffnungen auf eine Medaille, sie bearbeitete in der Startgruppe die Wurfstrecke hochkonzentriert. Nach zehn Würfen hatte sie eine Weite von 1321 Metern vorgelegt. Dann zeigten die erfahrenen Friesensportlerinnen aber, wie diese Weite noch geknackt werden kann.

Simone Davids, die Deutsche Meisterin mit der Gummikugel, landete auf Platz vier. Astrid Hinrichs, ebenfalls Deutsche Meisterin mit der Holzkugel, belegte einen Podiumsplatz. Mit ihren 1429 Metern kletterte sie auf Platz drei. Gesa Freudenberg (Ihlowerfehn) wollte die direkte Qualifikation für die nächste Championstour schaffen, mit exakt 1500 Metern hoffte sie, dieses erreicht zu haben. Die schon als Gesamtsiegerin feststehende Anke Klöpper befand sich nach ihrem Startwurf von 319 Metern schnell auf Siegeskurs. Mit ihrem Schlusswurf von 269 Metern war der sechste Tagessieg unter Dach und Fach. Mit 1198 Metern nutzte Tanja Multhaupt (Neustadtgödens) die Gunst der Stunde und sicherte sich im letzten Werfen den ersten und einzigen Punkt.

In der Gesamtwertung wurde es noch einmal spannend. Gesa Freudenberg hatte mit ihren zwölf geholten Punkten das Feld aufgemischt. Doch die beiden vor der Ihlowerin postierten Christina Harberts (Reepsholt) und Sahra Wienekamp (Hagerwilde/Halbemond) landeten ebenfalls in den Punkterängen. Somit musste sich Freudenberg mit Rang zehn zufrieden geben.

In der Männerkonkurrenz eröffneten zwei Edelmetallgewinner die Konkurrenz. Im Laufe der Begegnung schob sich Tobias Hinrichs (Theener) immer mehr in den Vordergrund. Er erreichte 1647 Meter. Im Anschluss musste der für Wiesede startende Andreas Fitze an den Start. Er hatte sich mit Hinrich Wolken einen ortskundigen Bahnweiser geordert. Mit exzellenten Würfen durchquerte er das Kurvenlabyrinth und schaffte mit 1799 Metern einen fast perfekten Wettkampf. Für Thorsten und Daniel Held (Förrien-Minsen) gab es im letzten Werfen keine Punkte mehr, sie belegten die Plätze 15 und 19. Dazwischen, auf Ranf 17, reihte sich Jan Harms (Neustadtgödens) ein.

Doch viele Käkler und Mäkler hatten sich auf zwei Paarungen konzentriert: Der in der Gesamtwertung auf Platz zwei liegende Matthias Rahmann (Reepsholt) musste gegen seinen Konkurrenten aus Grabstede, Bernd-Georg Bohlken, vorlegen. Nach seinem Startwurf von 203 Metern legte der Reepsholter in den nächsten Würfen kräftig nach. Doch auch ihm war die Nervosität anzumerken. Nach zehn Würfen folgte das große Bangen, ob die 1670 Meter für den großen Coup, den Gesamtsieg, noch ausreichen. Der Grabsteder Bohlken war hochkonzentriert gestartet. Bis zum fünften Wurf musste er Rahmann die Führung überlassen.

Nach dem sechsten Wurf übernahm Bernd-Georg in diesem Fernduell die Führung. Der Gesamtsieger schien festzustehen. Im Endspurt musste sich der junge Nachwuchswerfer aus Grabstede aber noch einen Fehler eingestehen. Sein zehnter Wurf landete bei 1494 Metern. Doch auch jetzt war die Entscheidung noch nicht gefallen. Unklar war, ob sich zwischen Rahmann und Bohlken zwei Werfer schieben können. Große Hoffnung weckte Wilko Rahmann (Reepsholt). Er lieferte einen guten Wettkampf ab. Mit 1675 Metern landete er noch vor seinem Bruder auf Platz drei. Jetzt erst machte im Reepsholter Lager die frohe Botschaft die Runde: Ihr Mannschaftskapitän Matthias Rahmann hatte die Championstour als Sieger beendet.

Beim Vereinsheim von Sandelermöns fand die Siegerehrung statt. Nachdem der Vorsitzende vom Verein Sandelermöns den Tross begrüßt hatte, übernahm Johann Schoon, der zweite Vorsitzende des FKV, die Siegerehrung. Er erklärte, dass nicht nur der Verein, sondern auch die Wurfstrecke die richtige Entscheidung für das Finale gewesen seien. Mit seinem Tagessieg hatte Andreas Fitze in der Männerkonkurrenz das Feld kräftig durchgewirbelt. Mit 58 Punkten belegte Bernd-Georg Bohlken Platz zwei. Mit 60 Zählern präsentierte sich Matthias Rahmann als Toursieger.


Quelle: Jeversches Wochenblatt