FKV-Chef: "Regeln deutlicher fassen"





Boßeln

Jan-Dirk Vogts hält FKV-Urteil für richtig, sieht aber Korrekturbedarf bei den Spielregeln

Ostfriesland Nach dem FKV-Urteil in Sachen Doppelstart einer Werferin des BV "Ostfrisia" Rahe (die ON berichteten) sorgt das Thema weiterhin für Gesprächsstoff in den Gremien der Friesensportler. In den Vorständen auf Kreis- und Landesebene als auch beim Friesischen Klootschießer Verband (FKV) wird über Regeländerungen nachgedacht. Konkrete Anträge liegen noch nicht vor.

Nach ON-Informationen wurde am vergangenen Wochenende in der Bezirksliga der Männer in der Partie zwischen Stedesdorf und Upgant-Schott (9:0) erneut ein Doppelstart aufgedeckt. Es läuft ein Protest seitens der Schottjer.

Zum Doppelstarturteil des FKV-Schiedsgerichts sagte der FKV-Vorsitzende Jan-Dirk Vogts am Freitagnachmittag auf ON-Nachfrage: "Das Urteil ist nachvollziehbar und richtig. Doppelstarts sind nicht erlaubt und ausgewechselte Werfer dürfen nicht wieder eingewechselt werden."

Gleichwohl räumte er ein: "Wir müssen an einigen Stellen die Regeln klarer und deutlicher fassen. Ziel muss es sein, dass sie jeder versteht und Missverständnisse ausgeräumt und vermieden werden."

In der kommenden Woche hält der FKV eine Vorstandsversammlung ab. Dort wird das Thema nach Ansicht von Vogts besprochen. Ausgang ungewiss. Vogts hält auch folgende Lösung für denkbar: Externe Experten nehmen sich das Regelwerk zur Brust. Sie erarbeiten Vorschläge, mit denen die Spielregeln vereinfacht und verbessert werden können.

Mitte der vergangenen Woche stand bei der erweiterten Vorstandssitzung des Landesklootschießerverbands (LKV) Ostfriesland Doppelstarts und Regeländerungen auf der Tagesordnung.

Zu den Teilnehmern gehörte auch der LKV-Boßelobmann Reiner Berends. Er sagte: "Es gab unterschiedliche Meinungen. Wir müssen das Thema aufarbeiten und an den Bedingungen schrauben, so dass sie auch jeder versteht."

Seine Sicht ist klar: "Jeder Werfer sollte an einem Spieltag nur einmal boßeln. Damit wären Doppelstarts ausgeschlossen."

Berends befürwortet ein einheitliches Regelwerk, das von oben nach unten durchgängig für alle Klassen gilt.

In der Diskussion habe es aber auch Stimmen gegeben, die Doppelstarts befürworteten, berichtete Berends.

Die Meinungsbildung ist noch nicht abgeschlossen. Am 3. Februar trifft sich der Vorstand des Landesverbands erneut, um eine Lösung zu finden. Bis dahin wird es noch zahlreiche Gespräche geben, sagte Berends.

Es ist jedoch nicht damit zu rechnen, dass dann Anträge formuliert werden, um die Spielbedingungen zu verändern. Grund: Die Antragsfrist für die Jahreshauptversammlung des Landesklootschießerverbands Ostfriesland am 11. Februar ist bereits abgelaufen.

Auch der Kreisverband Aurich wird sich in der kommenden Woche auf einer Vorstandssitzung mit den Regeln zum Doppelstart auseinandersetzen. Das bestätigte der 1. Vorsitzende Karl-Heinz Evers auf ON-Nachfrage.

Er hält das Urteil des Schiedsgerichts des Friesischen Klootschießer-Verbands (FKV), wonach der Doppelstart einer Werferin von Rahe nicht zulässig war, für "ein klares Fehlurteil". Damit stützt er die Meinung des Auricher Boßelobmannes Matthias Krull, der in der Vorwoche das FKV-Urteil in dieser Zeitung kritisiert hatte.

Auch Evers hält Änderungen der Spielregeln für geboten. In welche Richtung die Korrekturen gehen, wollte der Auricher Kreisvorsitzende noch nicht sagen. Das müsse die Diskussion zeigen. Denkbar sei ein generelles Verbot von Doppelstarts oder auch die vollkommene Freigabe.

Darüber hinaus könne er sich auch eine dritte Lösung vorstellen: Verbot auf Kreisebene, aber zulässige Doppelstarts für Werfer, die sowohl im Kreis- als auch im Landesspielbetrieb eingesetzt werden.

Obwohl die Antragsfrist für die LKV-Jahreshauptversammlung abgelaufen sei, behält sich Evers vor, dieses Thema mit einem Dringlichkeitsantrag auf die Tagesordnung setzen zu lassen.


Quelle: Ostfriesische Nachrichten