Thorsten Held beweist Nervenstärke





Boßeln

Starker Regen und viel Verkehr auf der Strecke stellen die Konzentration auf eine harte Probe

Bei strömendem Regen sind die Boßler am Sonnabend in die sechste Etappe der Championstour gestartet. In Hollwege trotzten vor allem die jungen Werfer dem Wetter und lieferten starke Weiten ab. Herausragend war der Rahester Kai Ole Look. Mit 1776 Metern sicherte er sich den Tagessieg bei der männlichen Jugend. Einen starken Tag erwischte auch Thorsten Held (Cleverns) bei den Männern. Dank seiner 1625 Meter sicherte er sich Rang zwei und seine ersten Zähler auf der Tour. Einige Boßler sicherten sich ihre Tickets für die Europameisterschaft in den Niederlanden. Andere müssen am 28. Februar in Wiesede noch punkten. Vor allem in den Hauptklassen bleibt es spannend.

In der Frauenkonkurrenz, die auf der Wurfstrecke "Am Wehlen" an den Start gerufen wurde, wies die Starterliste große Lücken auf. Viele Boßlerinnen hatten ihren Start kurzfristig abgesagt. Mit 1070 Metern legte Petra Aden, Wiesederfehn, die Messlatte schon früh hoch an. Die vom Vorsitzenden des KBV Hollwege, Fredo Heibült, angepeilten 1200 Meter blieben am Sonnabend Wunschdenken, sodass die Bestmarke von Aden erst einmal Bestand hatte. Hannah Janssen, Dietrichsfeld, und Astrid Hinrichs, Schweinebrück, überwarfen zwar die 1000-Meter-Marke, reihten sich aber hinter Petra Aden ein. Sehr gut aufgelegt präsentierte sich auch Ann-Christin Peters aus Ardorf. Sie verbesserte die Bestmarke von Petra Aden um 13 Meter und sicherte sich so in der Tageswertung den zweiten Rang. Einen starken Tag erwischte die Gesamtsiegerin des Vorjahres, Anke Klöpper aus Upgant-Schott. Mit 1165 Metern ließ sie die Konkurrenz hinter sich und verbesserte sich in der Gesamtwertung auf Rang drei. Das gelbe Trikot übernahm Ann-Christin Peters. Sie kann ebenso wie Andrea Blonn-Gerdes, Ostermarsch, Anke Klöpper und Hannah Janßen aus Dietrichsfeld für die EM planen.

In der weiblichen Jugend diktierte wieder das Trio aus der Gemeinde Zetel das Geschehen. Chantal Bohlen, Schweinebrück, befindet sich in glänzender Form. 1078 Meter standen nach zehn Wurf für sie zu Buche. Das bedeutete den Sieg. Geburtstagskind Feenja Bohlken (ebenfalls Schweinebrück) wurde mit 1025 Metern Zweite. 1005 Meter reichten Lea-Sophie Oetjen, Zetel- Osterende, zu Rang drei. Spannend bleibt es im Kampf um den vierten Startplatz bei der EM.

In der Männerkonkurrenz kämpften die Athleten nicht nur mit den widrigen Wetterverhältnissen, sondern auch das hohe Verkehrsaufkommen störte den Spielfluss. Die langen Wartezeiten machten es schwierig, die Konzentration hoch zu halten. Günter Klöver, Akelsbarg, eröffnete die Konkurrenz. Er legte 1438 Meter vor. Doch für einen Podiumsplatz sollte dies bei Weitem nicht reichen. Reiner Hiljegerdes, Halsbek, knackte als erster Werfer die 1600-Meter-Marke, doch auch er verpasste das Podium. Holger Wilken, Wiesederfehn, zog zwar an Hiljegerdes vorbei, doch auch für ihn reichte es nicht zum Sprung auf das Podest. Dritter wurde der Gesamtsieger des Vorjahres Ralf Look aus Großheide mit 1624 Metern. Auf Rang zwei meldete sich mit Thorsten Held ein alter Bekannter eindrucksvoll zurück. Ein Meter betrug sein Vorsprung auf Look. Den Sieg sicherte sich einer der jungen Wilden. Daniel Heiken aus Schirumer Leegmoor verwies mit 1745 Metern die gesamte Konkurrenz klar in die Schranken. Im Kampf um die EM-Plätze dürften die ersten sieben der Gesamtwertung ihr Ziel bereits erreicht haben. Um die verbleibenden fünf Plätze wird in Wiesede noch rund ein Dutzend Boßler verbissen kämpfen. Aktuell belegt Henning Eisenhauser aus Pfalzdorf mit 16 Zählern den zwölften Platz und würde damit die Qualifikation gerade noch schaffen.

Die Werfer der männlichen Jugend legten erst mit einiger Verspätung los. Jannis Koch, Sch.-Leegmoor, und Sven Gärtner, Zetel-Osterende mussten sich mit den Plätzen vier und fünf zufrieden geben. Sie scheiterten knapp an der 1500-Meter-Marke. Michel Albers, Ruttel, hatte 1558 Meter vorgelegt, wurde aber noch von zwei Boßlern übertroffen. Der für Südarle startende Fabian Schiffmann präsentierte sich mit 1693 Metern gewohnt stark. Die Tagesbestweite stellte mit 1776 Metern jedoch Kai-Ole Look aus Rahe auf. Damit dürfte er ebenso wie Schiffmann, Gärtner und Niklas Noormann aus Ostermarsch seinen Platz bei dem EM sicher haben. Der letzte Platz im Kader wird in Wiesede vergeben.


Quelle: Jeversches Wochenblatt