Boßeln: Mehrkosten für Irlandfahrt





Europameisterschaft

13. EM im Boßeln und Klootschießen: Geplantes Budget um einige tausend Euro überschritten

Aurich 70000 Euro hatte der Friesische Klootschießerverband (FKV) für die internationalen Wettkämpfe vom 1. bis 4. Mai im irischen Cork eingeplant. Dieser Betrag reicht nicht aus, um die Kosten der Europameisterschaft zu decken.

"Wir haben unseren Kostenrahmen leicht überschritten", sagte Peter Brauer, Geschäftsführer des Dachver-bandes der ostfriesischen und oldenburgischen Friesensportler auf Nachfrage der ON. Er bezifferte die Mehrkosten mit 3000 bis 5000 Euro.

Nach Angaben von Brauer kamen ungeplante Kosten beim Hotel sowie beim Busfahren zustande. Der FKV mietete beispielsweise am letzten Wettkampftag irische Busse an, um die Rückfahrt nach der Siegerehrung von Bandon zum Hotel in Macroom zu ermöglichen. Die eigenen Fahrzeuge konnten nicht eingesetzt werden, weil die Fahrer die vorgeschriebenen Ruhezeiten einhielten.

Brauer, der zusammen mit Hauptgeschäftsführer Stephan Gerdes die Irlandfahrt organisierte, zog ein positives Fazit. "Alle sind wohlbehalten wieder in der Heimat angekommen. Verluste gab es keine." Gleichwohl räumte Brauer einige Schwachstellen ein. Dazu zählte er einen der drei Busse, die 130 Personen (Friesensportler und Betreuer) von Westerstede nach Irland transportierten. Ein älteres Modell mit zu wenig Komfort für die fast zweitägige Fahrt. Die Wahl des zweiten Hotels (Käkler und Mäkler, Presse) bezeichnete Brauer als unglücklich. Die Empfehlung des irischen Verbandes entpuppte sich als drittklassige Unterkunft. An zwei der fünf Nächten sorgte im Lee Valley Hotel laute Musik bis weit nach Mitternacht dafür, dass die Bewohner keinen Schlaf bekamen.

Brauer lobte die Unterkunft der Aktiven. Die Vier-Sterne-Herberge "Castle Hotel" habe einen hochwertigen Standard bei der Ausstattung und einen sehr guten Service geboten.

Für die kommende EM 2012 im italienischen Pesaro lautet das Motto von Brauer: "Wir werden alles genauer in Augenschein nehmen, um Probleme im Vorfeld zu erkennen." Beispielsweise würde er bei einer Busfahrt die Fahrzeuge vorher von einem Fachmann untersuchen lassen.

Trotz der Macken beim Betriebsausflug auf die Grüne Insel herrschten bei Brauer die positiven Aspekte vor. "Unser Orgateam hat gut funktioniert. Wir haben die Arbeit auf verschiedene Schultern verteilt." Begeistert zeigte er sich von der Lebensart der Gastgeber. Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft werden in Irland groß geschrieben.

Ein gutes Zeugnis stellte der FKV-Geschäftsführer den irischen Kollegen aus. "Die Iren haben sich sehr bemüht und die EM sauber abgewickelt."

Für die nächste EM in Italien wünscht sich Brauer einen früheren Abschluss der Qualifikationswettbewerbe. Vier bis fünf Monate vor Beginn der EM-Wettbewerbe sollte der Kader stehen. Die letzten EM-Tickets für Irland wurden zwei Wochen vor Beginn der Wettkämpfe vergeben. Zu spät, sagt Brauer, weil die Planung der Fahrt erheblich eingeschränkt werde.

Kaum ist die EM in Irland Geschichte, weist der Terminkalender der Friesensportler in der Zukunft wichtige Wettbewerbe aus. Der Landesverband Oldenburg richtet im Mai 2009 die deutsche Meisterschaft im Boßeln und Klootschießen aus. In den Niederlanden findet 2010 die inoffizielle Weltmeisterschaft im Friesensport statt. Reichlich Arbeit wartet auf die FKV-Verantwortlichen.


Quelle: Ostfriesische Nachrichten