Pfalzdorf krönt mit Maximalpunktzahl die 13. FKV - Meisterschaft





Boßeln

3 . FKV - Finalrunde : Reepsholter Frauen nach 2001 wieder FKV - Meister / Silber für Halsbek (Männer) und Ihlowerfehn (Frauen) / Tagessieg bringt Blomberger Frauen den dritten Platz / Traumhafte Bedingungen in Altenesch  
  

Altenesch / Colmar.  Die Mannschaftsmeisterschaften des Friesischen Klootschießer Verbandes (FKV) im Straßenboßeln endeten mit den Entscheidungen in den Königsklassen. Noch nie lagen die Austragungsorte derart weit auseinander. Doch die Bemühungen des Kreisverbandes Stadland, den Sportlern bestmögliche Bedingungen zu bieten, erfüllten sich insbesondere in Altenesch. Die Siegerehrung hätte demnach beinahe im Weserstadion stattfinden können. Doch die Boßeler sind genügsam und somit bildete die Turnhalle in Mentzhausen einen entsprechend würdigen Rahmen.


Erwartungsgemäß gewann Pfalzdorf in Männer I erneut die FKV - Meisterschaft. Reepsholt setzte in Frauen I die Maßstäbe. Fast ungefährdet reichten vier Punkte Vorsprung für  "Ostfreesland", um sich nach 2001 erneut die FKV - Krone aufzusetzen. Ein Fluch belegt die jeweiligen Landesmeister, die seit Einführung der Finalrunde bislang keinen FKV - Titel gewannen.


Männer  -  Pfalzdorf bleibt das Maß aller Dinge

  
Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gelang Pfalzdorf (265 Wurf) bei der Premiere in Altenesch der dritte Tagessieg in Folge. Im direkten Duell der Landesmeister hielten sich die Auricher mit neun Wurf erneut schadlos. Spohle zeigte sich verbessert und hatte die beste Holzgruppe (Holz II 66 Wurf) in seinen Reihen. Mit vier Wurf Rückstand auf Halsbek holten sich Stindt und Co. (274) noch einmal acht Punkte. Halsbek (270) hatte sich im Hinblick auf den zweiten Platz an Reepsholt zu orientieren. Die Ammerländer erfüllten im Match gegen Utarp/Schweindorf (277) mit sieben Wurf  ihre Pflicht. Die Esenser hatten diesmal jedoch die beste Gummigruppe (64 Wurf) in ihren Reihen. Dagegen kam Reepsholt mit der runden Strecke weniger gut zurecht. Zwar bezwangen Müller und Co. Westerscheps (292) deutlich mit elf Wurf, doch blieb man mit totalen 281 Wurf hinter den Erwartungen zurück. Mit dem fünften Tagesplatz hätten die Friedeburger beinahe alle Medaillenträume verworfen.


In der Gesamtwertung landete Westerscheps (6 Punkte/ 782 Wurf) völlig abgeschlagen auf dem sechsten Platz. Als Tagesvierter stellte Utarp/Schweindorf (748 Wurf) zumindest den Anschluß an die führenden Teams her und kam mit 18 Punkte als Fünfter ins Ziel.
Der oldenburger Meister Spohle (753 Wurf) landete mit 20 Punkte auf den undankbaren vierten Platz. Punktgleich, aber mit dem besseren Wurfverhältnis (8 Wurf) sicherte der ostfriesische Vizemeister Reepsholt (745 Wurf) immerhin die Bronzemedaille.
Die Ziele von Halsbek (26 Punkte / 727 Wurf) waren ursprünglich andere. Nach 1989 sollte endlich wieder ein FKV - Titel her. Eduard Dieken und Co. hielten die gesamte Konkurrenz mit sechs Punkte Vorsprung in Schach. Allerdings ist der Abstand zu Pfalzdorf gegenüber dem Vorjahr wieder deutlich angewachsen. Als Tageszweiter und aufgrund der Reepsholter Kapriolen bestätigten die Ammerländer jedoch den Silberplatz aus dem Vorjahr. Pfalzdorf (719 Wurf) bleibt das Maß aller Dinge. Die Dominanz der Auricher scheint beängstigend. Die Kunst der Routiniers um Teamchef Frido Walter, sich immer wieder neu zu motivieren, dabei die Geduld und die Konstanz nicht aus den Augen zu verlieren, verlangt höchsten Respekt und sorgt für eine gewisse Ratlosigkeit bei der Konkurrenz. Eine Steigerung der Punktzahl war nicht mehr möglich. Drei Tagessiege bescherten dem Aushängeschild des FKV wie schon im Vorjahr 36 Punkte. Der sechste Titelgewinn in Folge  und die insgesamt 13. FKV - Meisterschaft in Männer I sind einfach sensationell.

Frauen  -  Reepsholt holt sich den Titel zurück


Der eigentlich enteilte Tabellenführer Reepsholt gab völlig überraschend zur Wende keine gute Figur ab. Doch weder Halsbek, noch Ihlowerfehn nutzten das Angebot konsequent. Zumal auch Blomberg das Feld noch kräftig aufmischte. Erst im letzten Jahr hatte Reepsholt (122 Wurf) den FKV - Titel mit den letzten Würfen aus den Händen gegeben. In den Rückrunden lief es dann jedoch für den OS - Vizemeister besser, sodass letztlich noch ein dritter Tagesplatz heraussprang. Halsbek (126 Wurf) nutzte durchaus vorhandene Chancen nicht und war mit Rang Vier der Verlierer des Tages. Von Anfang an auf verlorenem Posten stand Westerscheps (136 Wurf) gegen Blomberg (119 Wurf). Mit einer ausgewogenen Leistung in beiden Gruppen warf sich der OS - Dritte noch in die Medaillenränge und war der Gewinner des Tages.


Im Meisterduell zeigte Ihlowerfehn (121 Wurf) der Mannschaft von Schweinebrück (131 Wurf) erneut die Grenzen auf. Der ostfriesische Meister konnte sich zwar einen Wurf vor die Reepsholter Formation schieben, kam jedoch in der Endabrechnung nicht mehr an die Friedeburger heran. Westerscheps (8 Punkte / 367 Wurf) und Schweinebrück (12 Punkte / 352 Wurf) hatten mit der Vergabe der Medaillen nichts zu tun. Insbesondere der oldenburger Meister blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Gleich zehn Punkte mehr warf das Team aus Halsbek (22 Punkte / 333 Wurf) in die Waagschale. Nach Bronze im Vorjahr belegte das Team um Anke Gedamke diesmal den unglücklichen vierten Platz. Davon profitierte nicht zuletzt auch Blomberg (24 Punkte / 329 Wurf). Das Team von Tanja Bünting schob sich um zwei Punkte noch an Halsbek vorbei auf den dritten Platz.


Relativ glatt sicherte sich Ihlowerfehn (28 Punkte / 327 Wurf) die Vizemeisterschaft, die zuvor noch auf wackeligen Füßen stand. Für den Meistertitel jedoch hatten die Auricher in Schweinebrück und auf eigener Strecke bereits zuviel Kredit verspielt. Neuer FKV - Meister wurde mit 32 Punkte das Team aus Reepsholt (325 Wurf). Nach dem Malheur des letzten Jahres wirkten die Friedeburger Mädels insgesamt am Ausgeglichensten. Der OS - Vizemeister hatte in den ersten beiden Runden den Grundstein für einen erfolgreichen Saisonabschluß gelegt und gewann verdient FKV - Gold.


Quelle: Wilhelmshavener Zeitung