Topboßeler rüsten sich für die Boßel-Euro





Boßeln

Boßeln, Ranglistenwerfen:  Gute Nerven sind gefragt / Kampf um EM - Plätze spitzt sich zu

Halsbek Knisternde Spannung legt sich über die Championstour des Friesischen Klootschießer Verbandes. Die vorletzte Runde der Ranglistenwerfen kommt am Samstag ab 13 Uhr in Halsbek zur Austragung. Die Qualifikationen zur Meica Boßel - Euro sorgen in allen vier Alterklassen für zusätzliche Brisanz.

Der Kampf um die Fahrkarten für das FKV - Team im Straßenboßeln am 22. Mai spitzt sich zu. Erst zehn der insgesamt 28 freien Plätze sind wohl vor den letzten beiden Werfen vergeben, sofern diese hoffentlich von Verletzungen verschont bleiben. Wie schnell etwas passieren kann, zeigten die jüngsten Beispiele im Männerbereich. Uwe Köster (Marx) und Ralf Rocker (Langefeld) werden dennoch alles versuchen, am Samstag einigermaßen fit den Wettkampf anzugehen. Ansonsten sind nunmehr neben Wurfkraft, Technik, Konstanz vor allem gute Nerven gefragt, um sich den Traum einer EM - Teilnahme vor der eigenen Haustür zu erfüllen.

Die derzeitigen Topwerfer der Eisenwertung haben in der Hinsicht nichts schlimmes mehr zu befürchten. Ob Henkel, Gronewold, Kerl bei den Männern, M. Rocker, Kotte, Ahlrichs, Davids bei den Frauen oder die Jugendwerfer Dupiczak, Popken und Meyer: sie alle haben die vorgenannten Kriterien bisher am bestens umgesetzt. Mit einem Durchschnitt von 9,67 Punkte allein in Halsbek entwickelt sich Routinier Harm Henkel (Pfalzdorf) zum absoluten Topfavoriten des FKV für die Boßel - Euro. Gelingen nochmals zwei gute Platzierungen im vorderen Bereich, so ist er auch erster Anwärter für den Gesamtsieg der Championstour. Einzig sein Vereinskollege Eckhard Kerl und Jörg Gronewold (Langefeld) scheinen momentan in der Lage, sich an seine Fersen zu heften. Das Verfolgerfeld, angeführt von Robert Djuren (Westeraccum), der zuletzt seinen ersten Tagessieg feierte, ist in erster Linie um die Sicherung der Startplätze für die EM bemüht. Zweimal richtig gepunktet, sind sowohl Henning Feyen als auch Hans-Georg Bohlken (beide Ruttel) wieder dran am Geschehen. Das gilt auch für die Youngster Matthias Rahmann (Reepsholt) und Frank Goldenstein (Blomberg), die derzeit im Grenzbereich des EM - Starterfeldes rangieren. Beide Talente sehen sich jedoch immer wieder größeren Leistungsschwankungen ausgesetzt. Ebenso bleibt abzuwarten,  ob es Udo Kamps (Schweinebrück), Harald Thomßen (Rogenmoor) oder Holger Busch (Reitland) gelingt, letzte Chancen zu nutzen und sich vorzukämpfen.

Im Frauenbereich scheint die Favoritenrolle noch deutlicher als bei den Männern. Marion Rocker (Pfalzdorf) verweist nach sechs Runden mit der Eisenkugel auf einen Punktdurchschnitt von 11,17 !. Im Sog dieser beinahe unglaublichen Leistung bewegen sich mit Sonja Kotte (Collrunge), Rena Ahlrichs (Müggenkrug) und auch Simone Davids (Westermarsch) weitere Topathleten, die sich die irische Kugel verinnerlicht haben. Dahinter scheint es fast so, als würden Heike de Buhr (Ihlowerfehn), Kerstin Friedrichs (Dietrichsfeld) und Margret Schöttler (Reepsholt) die restlichen Plätze unter sich ausmachen. Doch dürften insbesondere die nur sechs Punkte zurückliegenden Petra Aden (Wiesederfehn) und Marion Jeschke-Krey (Blomberg) die Flinte nicht vorzeitig ins Korn werfen.

In der männlichen Jugend sind die ersten EM - Plätze fest in Grabsteder Hand. Kevin Dupiczak im gelben Trikot des Führenden und Daniel Popken werden sich kaum noch von der Spitze verdrängen lassen. Doch auch Ole Renken (Zetel/Osterende) und Marcel Brunken (Mentzhausen) haben sich in den letzten Runden gemausert. Zum Leidwesen von Jürgen Sassen (Westeraccum), der nicht nur die Gesamtführung abgab, sondern in der EM - Wertung auf einen Reserveplatz zurückfiel. Gegenüber Brunken und Renken könnte der Accumer jedoch noch einmal kontern. Für die Verfolger Eike Carls (Dietrichsfeld), Michael Goldenstein (Rahe) und Wilko Rahmann (Reepsholt) erscheint die Lage deutlich schwieriger.

Die junge Maike Meyer (Berumerfehn) zieht einsame Kreise an der Spitze der weiblichen Jugend. Imke Hellmers (Gießelhorst), in der Gesamtwertung auf Rang Zwei liegend, fehlen mit der Eisenkugel momentan die richtigen Topergebnisse für einen EM - Startplatz. Dafür konnten sich Martina Hildebrandt (Moordorf) und Christin Albers (Ruttel) deutlich vorarbeiten und die zuletzt leicht verunsicherte Sandra von Häfen (Kreuzmoor) in die Zange nehmen. Stephanie Ende (Bredehorn) und Silke Mannott (Nenndorf) können mit mehr als 40 Punkte in der Eisenwertung ebenfalls noch auf eine EM - Fahrkarte hoffen.

Quelle: Frido Walter