Ostfriesische Gastgeber landen Heimsieg





Hollandkugel

FKV-Hollandkugelvergleich endet mit 5:3 Goldmedaillen - Acht Altersklassen

Nur in drei Klassen hatten Oldenburg die Nase vorn. Rüdebusch, Schröder und Albers heißen die Titelträger.

Bestens vorbereitet sind am Sonnabend die diesjährigen Hollandkugelmeisterschaften des Friesischen Klootschießerverbandes an der Knock bei Emden unter der Federführung des neuen FKV-Klootschießerwartes Helmut Eden (Eggelingen) über die Bühne gegangen. Die 1600 Meter lange Feldbahn war im Vorfeld unter der Regie des gastgebenden Landesverbandes Ostfriesland durch mehrmaliges Mähen und Walzen in einen hervorragenden Zustand gebracht worden und bot den Aktiven aus Ostfriesland und Oldenburg ein technisch anspruchsvolles Geläuf.

Dass die Ostfriesen aber nicht bereit waren, neben ihrer herzlichen Gastfreundschaft den Widersachern des Klootschießerlandesverbandes Oldenburg weitere Geschenke zu machen, zeigte die Bilanz nach Abschluss der Meisterschaften. Alle acht Mannschaftswertungen gingen an die Feldspezialisten aus Ostfriesland, was teilweise auch dadurch erleichtert wurde, dass gleich fünf Altersklassen bei den Oldenburgern nicht komplett besetzt waren. Hier hatten die Ostfriesen wieder einmal keine Probleme, denn schon bei den Landesmeisterschaften in der Vorwoche gab es ausreichend Bewerber, die sich um einen Platz in der Landesauswahl beworben hatten.

Auch bei der Verteilung der Medaillen dominierten die Gastgeber mit fünfmal Gold, sechsmal Silber und achtmal Bronze. Lediglich fünfmal gab es bei den Gästen Grund, sich über einen Podestplatz zu freuen.

Gleich zu Beginn gab es in der weiblichen Jugend C die wohl bemerkenswerteste Leistung der gesamten Meisterschaft. Die erst 13-jährige Lene Gerjets aus Friedeburg bewies einmal mehr ihr Ausnahmetalent im Feldkampf und setzte mit 567,50 Metern die Bestmarke aller weiblicher Jugendwerferinnen an diesem Tage. Auch Ostfrieslands C-Jungen verteilten die Medaillen unter sich. Hier brillierte wie erwartet der wurfgewaltige Norder Wilko Uphoff, der seinen Konkurrenten davon zog und nach zehn Wurf mehr als 100 Meter Vorsprung hatte.

Die Altersklasse der weiblichen Jugend B blieb ebenfalls eine klare ostfriesische Angelegenheit. Die Auricherin Imke Mülder zeigte sich wurfsicher und holte die FKV-Krone vor den beiden Norderinnen Annika Frerichs und Stefanie Seeberg. Michel Albers aus der Friesischen Wehde war der erste Oldenburger, der in die Phalanx der Gastgeber einbrach und sich mit 723,20 Metern den Titel der männlichen Jugend B holte.

Nur denkbar knapp konnte sich Titelverteidigerin Julia Allgeier aus Wittmund dem Angriff ihrer Dauerkonkurrentin Lena Stulke aus dem Ammerland erwehren. 50 Zentimeter Vorsprung nach zehn Würfen entschieden über die Vergabe der Goldmedaille für Allgeier. Die Esenserin Wiebke Erdmann holte dahinter Bronze. Eindrucksvoll bewies auch der Esenser Jelde Eden einmal mehr, dass er zu den größten Talenten auf der Feldbahn gehört. Seine 840,30 Meter waren im Jugendbereich nicht zu toppen. Der Stadländer Leif Bolles gewann mit acht Metern Vorsprung auf den drittplatzierten Norder Tobias Djuren Silber.

In den beiden Erwachsenenklassen gab es dann aber doch noch Jubel auf Seiten der oldenburgischen Gäste. Mit Wiebke Schröder und Hendrik Rüdebusch setzten sich gleich zwei Aktive aus dem Ammerland an die Spitze.

Schröder hielt dabei mit knapp fünf Metern Vorsprung Ostfrieslandmeisterin Marina Klooster und auch Meisterboßlerin Anke Klöpper, beide Norden, auf Distanz. Auch Rüdebusch musste sein ganzes Können aufbieten, um die Meisterschaft zu holen. Nicht einmal drei Meter trennten ihn von seinem ärgsten Verfolger Friedrich Christians aus Aurich. Auf Goldkurs war zwischenzeitlich auch der junge Henning Eden aus Wittmund. Ausgerechnet sein letzter Wurf erwischte einen weichen sandigen Aufschlag und der erhoffte weite Trüll zur Goldmedaille blieb aus. Dennoch freute er sich über Bronze.


Quelle: Jeversches Wochenblatt