Durchweichtes Strandgelände verhinderte Spitzenleistungen





Klootschießen

Weltrekordler Stefan Albarus mit "nur" 94,70 m Sieger / Härtester Konkurrent Sönke Dreeßen

-eb- Horumersiel. Eigentlich herrschten am Sonntagnachmittag beim 8. Werfen um den "Jever-Cup" optimale Bedingungen. Eine frische Brise und angenehme Temperaturen waren an sich beste Voraussetzungen für Klootschießer-Spitzenleistungen. Das dennoch die elf besten Weitenjäger des Friesischen Klootschießerverbandes weit hinter ihren Möglichkeiten blieben, lag am zu weichen Untergrund. So musste sich Weltrekordler Stefan Albarus (Norden) mit einer für ihn mäßigen Siegerweite von 94,70 m begnügen.
Bereits in der ersten Runde - an ihr nahmen nur elf Athleten teil - zeigte es sich, dass die 100-Meter-Marke nicht zu erreichen war. Bester Akteur war schon hier Stefan Albarus (Weltrekord 106,20 m) mit 95,50 m. Der "Bär von Ellens", Hans-Georg Bohlken, haute im zweiten Versuch so richtig einen raus und seine 475 Gramm schwere Klootkugel hinterließ bei genau 87 Metern ihren Abdruck. Mit 85,10 m kam der Schleswig-Holsteiner Sönke Dreeßen (Mannschafts-Europameister) auf Rang drei. Um Zentimeter ging es im Kampf um das Erreichen der Zwischenrunde zu. Am Ende fehlten dem Sandelermönser Ingo Wichmann 50 cm um vom letzten Platz wegzukommen. So durften sich er, Jan Plön und Bernd Tapkenhinrichs die zweite Runde als Zuschauer ansehen. In der Zwischenrunde hielten sich die Favoriten merklich zurück. Stefan Albarus übertraf zwar mit 92,10 m die an diesem Tag magische Grenze, die Sönke Dreeßen mit 89,20 m knapp verfehlte. Als Dritter im Bunde für das Finale qualifizierte sich Detlef Müller. Auch Hans-Georg Bohlken blieb mit 83,90 m unter seiner Tagesbestweite zurück. Damit stand die Besetzung für das große Finale fest. Bevor es jedoch ans Eingemachte ging, betraten Wangerlands Bürgermeister Joachim Gramberger, Kurdirektor Reinhard Thomssen und vom Sponsor Friesisches Brauhaus Günter Schmöckel, die "Klootschießer-Bühne". Vor über 200 Zuschauern bewies das Trio - ohne je zuvor geworfen zu haben - erstaunliche Qualitäten. In einer Mischung zwischen dem schleswig-holsteinischen Drehwurf und dem Sprungbrettwurf der Oldenburger und Ostfriesen, kam Joachim Gramberger auf 32,60 m, Reinhard Thomssen auf 29 m und Günter Schmöckel auf 23,30 m. Da alle drei zusammen nicht die 100-m-Marke erreichten - dafür waren 100 DM ausgelobt - ging die Summe in den "Pott" für die Werfer. Im Finale selbst hatten alle Athleten vier Würfe. Auch hier legte Albarus die Meßlatte mit 94,70 m (2. Wurf 81,90 m) gleich hoch. Sönke Dreeßen erwies sich zwar als der ausgeglichenere Athlet, da er auf 92,60 m und 90,20 m kam, doch damit hatte er "nur" Rang zwei sicher. Auf den dritten Platz kam Detlef Müller mit 91/89 m vor Hans-Georg Bohlken 87,30/86,50. Der "Bär von Ellens" hatte wegen des "Jever-Cup" auf einen Start beim Fun-Lauf verzichtet und war bereits mit der Finalteilnahme zufrieden. Albarus war nach dem Wettkampf dagegen mit seinen Leitungen nicht zufrieden ("Im Training kam ich besser zurecht"), freute sich jedoch darüber, dass es wieder einmal auch so gelangt hatte. Als stark benachteiligt, durch die Bodenverhältnisse, fühlte sich der Zweitplatzierte Dreeßen: "Unter normalen Umständen hätte ich trotz meines verletzungsbedingten Trainings-Rückstandes die Kugel fünf, sechs Meter weiter geworfen.


Quelle: Jeversches Wochenblatt