Wittmund ist stärkster Kreisverband





Klootschießen

FKV-Meisterschaften im Klootschießen / Ostfriesland triumphiert über Oldenburg

Tannenhausen Doppelsieg in der Männer-IV-Konkurrenz. Ann-Christin Peters setzt sich in der weiblichen Jugend A durch. Friedeburger Gerd Tammen holt Gold bei den Männern III. Einmal mehr dominierten die ostfriesischen Vertreter bei den FKV-Meisterschaften im Klootschießen am vergangenen Sonnabend. Im Kampf um Einzeltitel und Ländervergleich behielt der ostfriesische Klootschießerverband klar die Oberhand. Allen voran überzeugten die Friesensportler des Kreisverbandes Wittmund auf Tannenhausener Mehrzweckgelände. Sieben Medaillen räumten die Wittmunder ab. Den Gästen aus Oldenburg war es dabei nicht möglich, in allen 17 Altersklassen eine Mindestzahl an Startern für die Mannschaftswertungen zu stellen. Besonders in den Erwachsenengruppen waren nur die Frauen und Junioren mit einer Mindestanzahl an Aktiven besetzt. Daher fiel der Ländervergleich zwischen Ostfriesland und Oldenburg auch unerwartet hoch aus. Mit einem Rekordsieg von 1027,90 Metern und einer Detailwertung von 15 zu zwei in den Altersklassen wurde der höchste Sieg in der Geschichte der Ländervergleiche "100:100" von den Gastgebern gefeiert. Lediglich die Klassen der männlichen Jugend C und D gingen mit 3,05 Metern beziehungsweise 14,10 Metern denkbar knapp an die Jungen aus dem Oldenburgerland. In der weiblichen Jugend A blieben die Ostfriesinnen gänzlich ohne Gegenwehr. Und auch elf der zu vergebenen siebzehn Einzeltitel blieben in Ostfriesland. Mit vier Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille wurde Wittmund bester Kreisverband in der Medaillenwertung vor Stadland (3/2/2), Aurich (2/3/2) und Norden (2/2/2).


Früh am Nachmittag gingen die jüngsten Aktiven an den Start. Mit 24,25 Metern gewann der Esenser Lennart Kelsch Silber vor dem Ammerländer Wilko Dänekas (23.85m). Auch die C-Mädchen ließen nichts anbrennen und sorgten für weiteres ostfriesisches Edelmetall. Maren Oelrichs (ESE/26,70m), Maren Coordes (AUR/25,90m) und Lene Gerjets (FRI/24,60m) landeten auf dem Treppchen. Besonders dramatisch war das Finale der weiblichen C-Jugend. Die Auricherin Maike Huismann hatte sich mit 43,75 Metern die Führung erkämpft und Nane Stoffers aus Butjadingen hinter sich gelassen. Als Letzte nahm Julia Allgeier aus Blersum die Kugel in die Hand, verzog aber ihre ersten drei Würfe. Erst ihr letzter Versuch passte optimal und landete bei der neuen Bestweite von 46,05 Metern.Ebenso dramatisch das Geschehen der B-Mädchen. Hier hatte die Bensersielerin Ina-Baumfalk-Egberts (ESE) die Messlatte mit ausgezeichneten 46,25 Metern sehr hoch gelegt und führte bis zur letzten Paarung der beiden Landesmeisterinnen Nina Coordes aus Ihlowerfehn (AUR) und der Ammerländerin Marie-Anna Dunkhase. Mit starken 46,65 Metern übernahm die Ostfriesin die Spitze. Die exzellent vorgetragenen Würfe der Oldenburgerin erreichten dieses Niveau ebenfalls. Erst das genaue Nachmessen ergab eine Fünf-Zentimeter-Führung für die überglückliche neue Verbandsmeisterin Nina Coordes.Jabbo Gerdes aus Willmsfeld (ESE) brauchte aus dem Lager der Oldenburger ebenfalls keine Konkurrenz zu fürchten. Seine Spitzenweite von 70,20 Metern geriet durch Sören Brun (FRW/58,95m) und den Butjadinger Hendrik Ostendorf (55,20m) nicht annähernd in Gefahr.

Auf Seiten der Gäste hatte sich wohl die Leistungsstärke der ostfriesischen A-Mädchen herumgesprochen. Keine Oldenburger Werferin ging am Sonnabendnachmittag an den Start. Das ostfriesische Spitzentrio mit der Ardorferin Ann-Christin Peters, der Dietrichsfelderin Luisa Friedrichs und Anke Redelfs aus Utgast lieferte sich einen erbitterten Kampf um die Krone. Mit 57,55 Metern gewann die Wittmunderin Gold vor Friedrichs (54,90m) und Redelfs (51,90m).Keno Vogts aus Hollwege wurde seiner Favoritenrolle einmal mehr mit starken 81,60 Metern gerecht. Der Ammerländer A-Jugendliche gewann Gold vor Dominik Allgeier aus Blersum (WTM). Silke Schonlau aus Willen (WTM) ließ mit 52,70 Metern ihrem Mehrkampferfolg einen weiteren Verbandsmeistertitel im Standkampf der Juniorinnen folgen. Roman Wübbenhorst behielt bei den Junioren die Oberhand über seine oldenburger Konkurrenten. Hinter dem Dietrichsfelder landeten dann die beiden Brüder Manuel (75,40m) und Stefan Runge(74,95m) aus Mentzhausen.Spannende Vergleiche gab es auch bei den Senioren zu sehen. Bei den ältesten Aktiven über 65 Jahre gewann der Ardorfer Peter Menken mit 59,05 Metern vor seinem Willener Dauerkonkurrenten Helmut Siefken, der 58,50 Meter erreichte. Gerd Tammen aus Friedeburg drehte den Spieß um und revanchierte sich mit 73,55 Metern erfolgreich für seine Niederlage bei den Landesmeisterschaften gegen Siegfried Wilberts aus Hage (NOR), der diesmal mit 71,10 Metern das Nachsehen hatte. Mit 50 Zentimetern Vorsprung vor dem besten Oldenburger freute sich Gerd Eilers aus Wittmund abermals über Bronze.Der Jugendwart des Landesverbandes Oldenburg Bernd Tapkenhinrichs gewann mit 73,80 Metern die Meisterschaft der Männer II vor seinem Stadländer Kreiskameraden Alfred Wulf, der mit 70,70 Meter knapp vor dem bestplatzierten Ostfriesen Thomas Erdmann aus Westeraccum (ESE) abschnitt.Einen Gruppenerfolg gab es auch für die ostfriesischen Hauptwerfer zu verzeichnen. Die Differenz von 144 Metern dürfte aber hauptsächlich auf die unterbesetzte Mannschaft der Gäste zurückzuführen sein, die mit nur drei Werfern antrat. Ex-Europameister Detlef Müller aus Mentzhausen ließ sein Können aufblitzen und erzielte mit 82,50 Metern die Tageshöchstweite aller Teilnehmer. Renko Altona aus Horsten, KV Friedeburg, und Robert Djuren aus Westeraccum, Esens, sicherten die weiteren Medaillen für den Gastgeber.

Quelle: Anzeiger für das Harlingerland