Spohle und Reitland nutzen Heimvorteil und sorgen mit Tagessiege für Spannung





Boßeln

Boßeln, Finalrunden - Hinspiele: Pfalzdorfer Männer erwartungsgemäß und die Frauen überraschend an zweiter Stelle / Reepsholt jeweils Dritter / Ihlowerfehn enttäuscht   

Spohle/Reitland
Die erste Finalrunde der Mannschaftsmeisterschaften des Friesischen Klootschießer Verbandes (FKV) im Straßenboßeln sorgte in den Königsklassen für vielversprechende Spannung für die am 18. April anstehenden Rückspiele. Denn diesmal nutzten die Oldenburger Meister Spohle und Reitland ihren Heimvorteil. Beide Teams setzten sich knapp gegen die Konkurrenz durch und kassierten dafür wichtige zwölf Punkte.

Trockenes Vorfrühlinswetter bescherte den Aktiven an beiden Wettkampforten ordentliche Rahmenbedingungen. Die gastgebenden Vereine und die Mitglieder des FKV - Arbeitsausschusses taten ihr übriges für ein gutes Gelingen. Titelverteidiger Pfalzdorf (Männer) landete erwartungsgemäß auf dem zweiten Platz, während Reepsholt (Frauen) wenigstens noch den dritten Platz rettete. Das Leistungsniveau aller Mannschaften rückte entgegen den Vorjahren deutlich enger zusammen.


Männer


Nach der bescheidenen Premiere im Vorjahr war Spohle diesmal clever genug, seinen Heimvorteil in einen Tagessieg umzusetzen. Die Hauptursache hierfür war das Topresultat von Gummi I, die bärenstarke 57 Wurf (11 Runden/ 2 Werfer) ins Ziel brachte.
Beide Holzgruppen hielten sich ebenfalls schadlos. An Gummi II muss "Kapitän" Andreas Stindt allerdings noch einwenig feilen, denn 66 Wurf wären des Guten beinahe zuviel gewesen. Am Ende reichten zwei Wurf Vorsprung für einen insgesamt verdienten Erfolg.
Das es für zwölf Punkte reichte, lag nicht zuletzt auch an Pfalzdorf. Der Titelverteidiger verbrauchte mit insgesamt 248 Wurf gegenüber dem letzten Jahr satte zwölf Wurf mehr. Mannschaftsführer Alwin Jurisch war dann zwar mit der Platzierung, jedoch mit der Leistung alles andere als einverstanden. Allen vier Gruppen fehlte gerade die von Pfalzdorf oftmals zelebrierte Konstanz. Nur einen Wurf dahinter verschaffte sich Reepsholt eine vernünftige Basis für die Rückspiele. Das Team von Wilfried Müller verbesserte sich insgesamt (249) gegenüber dem Vorjahr zwar nur um einen Wurf, kassierte dafür diesmal jedoch acht anstatt sechs Punkte. Holz II lieferte mit ordentliche 60 Wurf das stärkste Detail der Friedeburger. Mit zwei Wurf Rückstand auf Reepsholt kamen Blomberg und Schweinebrück wurfgleich ins Ziel. Blomberg verkaufte sich sehr gut in Holz I (60), hielt jedoch mit 67 Wurf auch die rote Laterne in eigenen Reihen. Das dennoch sechs Punkte gutgeschrieben wurden, entschied letztlich die höhere Gesamtmeterzahl mit einer Differenz von 75 Meter zugunsten der Holtriemer. Während Schweinebrück in Holz II (66) erst auf der Rücktour richtig einbrach,
versetzte Holz I nicht nur Pfalzdorf, sondern die gesamte Konkurrenz in Erstaunen. Mit hervorragenden 11 Runden, zwei Werfer und 80 Meter (57) verdienten sich Bert Stroje und Co.  im Detail zweifelsfrei die Bestnoten des Tages. Seitens der Gummiabteilung kamen jedoch zuwenig Impulse, um daraus mehr Profit zu schlagen. Westerscheps zog sich achtbar aus der Affäre. Der Rückstand auf Spohle blieb im einstelligen Bereich. In Gummi II lief es mit 61 Wurf noch am Besten. In den anderen Gruppen machte sich das Fehlen einiger Stammwerfer doch deutlich bemerkbar.


Frauen  


Für die Überraschungen des Wochenendes waren bei den Frauen die gastgebende Mannschaft aus Reitland und der OS - Dritte Pfalzdorf zuständig. Die zuvor hochgehandelten Favoriten Reepsholt und Ihlowerfehn mussten völlig unerwartet Abstriche machen.
Reitland feierte einen tollen Einstieg in die auf zwei Werfen reduzierte Finalrunde. Das Team von Karin Hildebrandt bot eine geschlossene Leistung in beiden Gruppen. Bereits in Holz (61 Wurf) konnte Reitland alle Konkurrenten überraschend den Rang ablaufen. Noch stärker präsentierte sich die sehr starke Gummigruppe, die mit 56 Wurf die Ziellinie überwarfen. Mit insgesamt 117 Wurf und einem Wurf Vorsprung feierten die Gastgeber einen sensationellen Erfolg. Für die zweite Überraschung sorgte Pfalzdorf. Die Gummigruppe (55) um Marion Rocker lieferte eine tadellose Vorstellung. Sie legten mit dem besten Gruppendetail von exakt 11 Runden und 31 Meter den Grundstein dafür, sich insgesamt vor Titelverteidiger Reepsholt und Ihlowerfehn zu platzieren. Per Holz (63) war sogar mehr möglich. Mit drei Wurf Rückstand auf Pfalzdorf landete der ostfriesische Meister auf den dritten Tagesplatz. Die Gummigruppe (59) rettete acht wichtige Punkte mit Blick auf das Heimrecht im Rückspiel. Reepsholt leistete sich auch in Holz (62) zu viele Fehler, um die vorderen Teams ernsthaft zu gefährden. Nur das Duell der Favoriten konnte Reepsholt erst einmal für sich entscheiden.


Ihlowerfehn bot eine enttäuschende Vorstellung. Mit 61 Wurf in Gummi und 63 Wurf in Holz lag die Heiken - Crew vor allem auf der Hintour völlig daneben. Nur mit Mühe konnte Neuling Kreuzmoor aufgrund von 82 mehr erzielten Meter im Ziel noch abgefangen werden. Die verpasste Meisterschaft schien dem Mitfavoriten auf den FKV - Titel doch noch in den Köpfen zu stecken. Als Kreuzmoor als Gesamtzweiter die Wende erreichte, bahnte sich eine weitere Überraschung an. Doch auf der Rücktour verspielte der Neuling insbesondere das tolle Holz-Wenderesultat. Am Ende blieb, als beide Gruppen einträglich mit 62 Wurf das Ziel erreichten, wurfgleich mit "Ihlow" nur der undankbare fünfte Platz. Zwölf Wurf hinter Reitland und fünf Wurf hinter Kreuzmoor blieb Halsbek ungewohnt deutlich nur der letzte Platz. Beide Gruppen (Gummi-63/Holz- 66) konnten unerwartet nicht entscheidend ins Geschehen eingreifen.


Quelle: Frido Walter