Beim großen Finale war Straße dicht





Boßeln

Über 300 Teams und Tausende von Käklern und Mäklern beim diesjährigen "High-Light-Cup“ in Zetel

Zetel Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen fand am vergangenen Wochenende das mit über 4000 Euro dotierte 15. Boßelturnier um den "High-Light-Cup" des KBV Zetel-Osterende statt. Annähernd 300 Mannschaften gingen an den drei Tagen an den Start und kämpften um den Sieg. Und das Turnier begann am Freitag dramatisch: Im Finale des Mixed standen sich die Vorjahressieger Simone Davids/Robert Djuren (beide Westeraccum) und Petra Aden/Michael Behnke (Wiesederfehn/Wiesede) gegenüber. Mit einem Rückstand von 20 Metern hatte Simone Davids den sechsten und letzten Wurf für das Duo zu absolvieren, der ihr aber völlig misslang. Die Kugel prallte jedoch an den Fuß eines Zuschauers, so dass der Wurf regelkonform wiederholt werden durfte. Dieser gelang der Westeraccumerin allerdings hervorragend und Petra Aden konnte trotz eines ihrerseits sehr gelungenen Wurfes bis auf 10 Meter die erforderliche Weite nicht erreichen. Bei der Siegerehrung zeigte das Duo Davids/Djuren jedoch sportliche Größe, denn sie überreichten den für den ersten Platz ausgelobten Preis dem unglücklich unterlegenen Duo Aden/Behnke und ernteten dafür großen Applaus von den zahlreichen Zuschauern und wurden damit natürlich das Gesprächsthema bei der anschließenden großen Party mit Live-Musik. "Das wir den Preis übergeben, haben Simone und ich gleich nach dem letzten Wurf so vereinbart", so Robert Djuren nach der Siegerehrung. Am Sonnabend traten dann die Altersklassen Männer III und Jugend A am Vormittag in Aktion. Hier konnten sich im Finale die für Altjührden startenden Hans Wilms und Helmut Röseler gegen Hermann Lammers und Karl-Heinz Gerdes (Astede) durchsetzen. Bei den Jugendlichen durften Simon Quathamer und Lars Thye (Bredehorn) in einem hochklassigen Match gegen Bernd-Georg Bohlken und Stefan Bödeker (Schweinebrück) nach dem Titelgewinn im vergangenen Jahr erneut auf der obersten Stufe des Siegerpodestes ihren Platz einnehmen. Sonnabend ging es für die Frauen darum, den Sieger des "High-Light-Cup 2008" zu ermitteln. In den Halbfinalspielen konnten sich überraschend die favorisierten Mannschaften Simone Davids/Hilke Barfknecht (Westeraccum) und die Vorjahressieger Marion Rocker/Sonja Derezinski (Collrunge) nicht durchsetzen. Maren Radatz und Monika Heiken-Gerdes (Reepsholt) und die in der Boßelszene noch nicht so stark in Erscheinung getretenen Schwestern Saskia Janssen und Gesa Bollmann aus Altharlingersiel standen sich damit im Finale gegenüber. Die Geschwister konnten mit dem zweiten und dritten Wurf, die beide jeweils um die 200 Meter lang waren, einen Vorsprung gegenüber den Reepsholterinnen herausholen, den sie nicht wieder abgaben.


Sonntag ab 11 Uhr war die Fuhrenkampstraße dicht: 128 Männermannschaften und zahlreiche Zuschauer bevölkerten die Wettkampfbahn. Noch vor der eigentlichen Siegerehrung hatte der KBV Zetel-Osterende eine besondere Ehrung vorgenommen, denn die für Wiesederfehn startenden Günter Schoon und Holger Wilken sind seit der ersten Auflage des "High-Light-Cup" im Jahre 1994 dabei und als einzige Mannschaft immer in derselben Besetzung. Sportlich lief es für die beiden beim "High-Light-Cup 2008" bis zur vierten Runde sehr gut, aber dann mussten sie den Grabstedern Holger Alberts und Christian Alberts der Vortritt gelassen werden. Diese hatten im Viertelfinale mit Ralf Rocker und Uwe Köster aus Reepsholt einen sehr schweren Gegner. Beide Mannschaften zeigten sensationelle Wurfleistungen, die es auf der Fuhrenkampstraße vorher noch nicht gab. "Das war Werbung für den Boßelsport", so die einhellige Meinung der Zuschauer. Keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen, so dass der sechste und letzte Wurf die Entscheidung bringen musste. Für Reepsholt durfte der sich in Topform befindende Ralf Rocker ran und landete einen Volltreffer. Allen Zuschauern war klar, dass damit der Sieg nach Reepsholt gehen musste. Aber Holger Alberts ließ sich nicht beirren und platzierte die Kugel auf die Mitte der Straße und erwischte eine Rille, so dass die Kugel unter dem großen Jubel der Grabsteder Fans noch annähernd 40 Meter weiter als die des Gegners lief. Auch im Halbfinale konnten sich Vater und Sohn aus Grabstede durchsetzen und trafen dann im Finale auf die Titelverteidiger aus Ruttel, Henning Feyen und Stephan Koch. Hier konnte die in den Vorrunden gezeigte Top-Leistung nicht erneut abgerufen werden und mit einem Vorsprung von 20 Metern sicherten sich die Rutteler erneut den Sieg und durften die Prämie von 1000 Euro und den großen Wanderpokal aus den Händen von Zetels Bürgermeister Heiner Lauxtermann in Empfang nehmen. "Wir haben uns nach der ersten Runde eine Abkühlung in einem Badesee verschafft", erklärten die Sieger nach dem Finale ihr Rezept bei der großen Hitze. Im kleinen Finale setzten sich Rainer Hiljegerdes und Marvin Coldewey aus Halsbek gegen das Duo aus Spohle Heinrich und Hans-Gerd Siemen durch.

Quelle: Jeversches Wochenblatt