Für irische Werfer ist EM unerschwinglich





Boßel EM 2012

14. Europameisterschaften im Boßeln und Klootschießen in Italien: Folgen der Wirtschaftskrise bremst Resonanz im irischen Lager

Westerstede. Der Friesische Klootschießer Verband (FKV) hält Kurs auf die Europameisterschaft im Boßeln und Klootschießen 2012 in Italien. Der Stand der Vorbereitungen im eigenen Lager befindet sich nach Auskunft von FKV-Chef Jan-Dirk Vogts voll im Soll. Dennoch sorgt sich Vogts. Er macht sich Sorgen um die Teilnahme der Iren an den internationalen Wettkämpfen vom 17. bis 20. Mai 2012 in Pesaro in der Nähe von Rimini.

Anfang Oktober hielt sich Vogts mehrere Tage während des "King and Queen of the road"-Straßenboßelturniers in Irland auf. Er führte zahlreiche Gespräche und befand: "Den Iren geht es nicht gut. Sie spüren die Folgen der Wirtschaftskrise und müssen Geld sparen."

Folgen, die auch nicht vor dem Boßelsport haltmachen. Während der FKV Rücklagen in Höhe von rund 50 000 Euro für die EM angespart hat, ist der irische Verband klamm. Dort müssen die Werfer die EM aus der eigenen Tasche bezahlen. Die Kosten für Flug und Verpflegung von rund 1000 Euro sind für viele Iren ein Problem, sagt Vogts. Die Arbeitslosigkeit sei drastisch angestiegen, in vielen Bereichen wurden die Gehälter gekürzt. "Da überlegt sich jeder zweimal, ob er die Reise nach Italien antreten soll", versteht Vogts die zögerliche Haltung der irischen Akteure. Die Resonanz bei den Auswahlwerfen für das Klootschießen und den Hollandkugelwettbewerb war in Irland eindeutig gewesen. Es gab laut Vogts keine Interessenten. Für den Straßenwettbewerb sieht Vogts nicht so schwarz. Es gibt nach seiner Einschätzung einige Werfer, vor allen Dingen aus Nordirland, die eine EM-Teilnahme anstreben. "Ich hoffe, dass wir die besten Iren auf der Straße in Italien erleben werden. Die Iren sind bekannt dafür, dass sie vieles erst auf den letzten Drücker hinbekommen", sagt Vogts. Eine vage Hoffnung. Mehr nicht. Vogts glaubt, dass die Iren ihre Geldsorgen aus eigener Kraft lösen werden. Wenn nicht, dann droht der EM 2012 in Pesaro bereits vor dem ersten Wurf ein enormer Imageverlust, denn ohne die Iren verliert die EM mächtig an Stellenwert.


Quelle: Ostfriesische Nachrichten