Boßeler starten die zweite Halbzeit der Championstour





Boßeln

Rangliste, Eisenkugelwerfen: Platzt der Knoten ? Einige Spezialisten bereits jetzt unter Druck / Novum - Eheleute Rocker starten als Gesamtführende im gelben Trikot / Tagessieger Thore Fröllje im Rampenlicht - Kann der Grabsteder seinen Erfolg bestätigen?      
                                                                                                                                                            
Halsbek. In exakt 140 Tagen fällt der Startschuss für das zwölfte internationale Treffen der Boßeler und Klootschießer in Westerstede. Noch ist also etwas Zeit, sich einen der heiß begehrten Qualifikationsplätze für die Meica Boßel - Euro 2004 zu sichern. Gleich zu Jahresbeginn starten die Straßenboßeler mit der sechsten Runde die zweite Halbzeit der laufenden Championstour. Das vierte Eisenkugelwerfen beginnt am Samstag bereits ab 11:30 Uhr auf der EM - Strecke in Halsbek.


Für ein Novum sorgen Ralf (39 Punkte) und Marion Rocker (50). Erstmals in der Tourgeschichte startet ein Ehepaar im gelben Trikot. Die Eheleute aus Langefeld/Pfalzdorf als Gesamtführende der Männer und Frauen verfügen über einen Vorsprung von acht und elf Punkte gegenüber dem jeweils Nächstplatzierten. Während Marion (40) auch die Eisenwertung klar anführt, muss der Gatte (9) als derzeit Dreizehnter noch einen kleinen Zacken zulegen. Hier spielt der Pfalzdorfer Altmeister Harm Henkel (31) momentan die "erste Geige". Dagegen steht der Tagessieger der letzten Runde Thore Fröllje (15) erstmals im Rampenlicht der Boßeler. Kann der Grabsteder seinen unerwarteten Erfolg mit einer erneut guten Platzierung bestätigen ?. Freiwillig dürfte Fröllje dem jüngsten Beispiel von Youngster Frank Goldenstein (Blomberg / 15) wohl nicht folgen. In die Spitze zu stürmen, ist eine Sache. Sich dort zu etablieren, eine ganz Andere. Gänzlich andere Sorgen haben dagegen einige hoch gehandelte Favoriten, darunter zumindest teilweise wirkliche Eisen - Spezialisten, die mit der irischen Kugel bislang einfach keine Punkte einfahren konnten. Ob jetzt international erfolgreiche Werfer wie Holger Wilken (Wiesederfehn / EM - Bronze in Cork `92), Hans-Georg Bohlken (Ruttel / Teamgold in Cork `92), Frank Saathoff (Sch.-Leegmoor / EM - Gold - Jugend in Meldorf 2000) oder die mit manchen nationalen Titeln ausgestatteten Ralf Klingenberg (Rahe), Carsten Hobbensiefken (Westerscheps) oder Henning Feyen (Ruttel): Sie schafften zusammen bisher ganze acht Punkte.   Das da mehr drin steckt, steht außer Frage. Allerdings könnten Djuren, Rahmann, Thomßen, Busch und Co. sich durchaus als Stolpersteine entpuppen.


Im Frauenbereich wartet alles auf einen Angriff von Angela Koskowski. Die Europameisterin `92 hat jedoch merklich zu kämpfen. Es läuft noch nicht rund. Ähnlich schwer tut sich die Vorjahreszweite Monika Brabander. Die Werferin aus Marx verzeichnet ausgerechnet in ihrer Paradedisziplin mühevolle drei Punkte. Doch etablierte Namen wie Elke Oltmer (Holtange/4), Sabine Bley (Ihlowerfehn/4) oder Gaby Siemen-Ehlers (Spohle/5) sind weitere Kandidaten, die hinsichtlich einer EM - Teilnahme eine "Schippe" drauflegen müssen. Nach der letzten Auszeit von Jürgen Sassen (Westeraccum) führt Daniel Popken (Grabstede)  mit neun Punkte Vorsprung souverän die Eisenwertung der Jugend an. Neben dem Gesamtführenden Sassen und Popken befinden sich derzeit Marcel Brunken (Mentzhausen), Ole Renken (Zetel/Osterende) und Tagessieger Kevin Dupiczak (Grabstede) auf EM - Kurs. Zwischen diesen fünf Werfern und dem Dietrichsfelder Eike Carls klafft bereits eine Lücke von sechs Punkte, die es zu schließen gilt.


In der weiblichen Jugend diktiert Maike Meyer (Berumerfehn) sowohl in der Gesamt- als auch in der Eisenwertung das Geschehen. Die Jüngste im Feld beeindruckt durch Konstanz. Der Kampf um die insgesamt vier EM-Tickets verspricht jedoch bis zuletzt Spannung. Mit Sandra von Häfen (Kreuzmoor), Martina Hildebrandt (Moordorf), Stephanie Ende (Bredehorn) oder Imke Hellmers (Gießelhorst), um nur einige hervorragende Talente zu nennen, hat der FKV im Spitzenbereich kaum Sorge um den Nachwuchs.


Quelle: Frido Walter