Oldenburgs Klootschießern will Schoet nicht gelingen





Feldkampf

Frölljes "Sonntagswurf" schockte Ostfriesen / Rund 500 Käkler und Mäkler

Bohlenbergerfeld Die Austragung des Jubiläums-Klootschießer-Länderkampfes zwischen Oldenburg und Ostfriesland hing am seidenen Faden. Nachdem man in einer Nacht- und Nebelaktion von Neustadtgödens auf den Bohlenbergerfelder Segelflugplatz umgezogen war, bedrohten gestern Tauwetter, Dauerregen und der sich mehr und mehr aufweichende Boden das Meeting. In einer letzten Begehung rang sich jedoch der Friesische Klootschießerverband, mit Hans-Georg Bohlken als Sportwart an der Spitze durch, die Bahn zum Wettkampf freizugeben. Damit schlug die Stunde der Weitenjäger. Die 475 Gramm schwere Kugel konnte, bis auf wenige Ausnahmen, nur geflüchtet werden. Sobald sie Kontakt mit der Erde bekam verschwand sie und müsste mühselig aus der Erde gegraben werden. Am besten kamen damit zunächst die Ostfriesen zurecht. Frank Goldenstein legte gleich, allerdings nach Trüll, 103 Meter vor. In der Folgezeit blieb es beim knappen Vorsprung. Mal konnte er von Oldenburg verringert werden, mal vergrößerte er sich. Großer Jubel, als Hennig Feyen mit dem elften Wurf (75 Meter) seines Teams für die Wende sorgte. Karsten Biermann - er wurde später ausgetauscht - kam dagegen nur auf 61 m. Große Aufregung als danach ein mäßiger Wurf des Ostfriesen Dirk Taddigs im Trüll einen Zuschauer erwischte. Sein zweiter Versuch war wesentlich besser, womit sich das Kopf-an-Kopf-Rennen fortsetzte. Im letzten Wurf des zweiten Durchgangs, der 500-m-Bahn, fiel eine Vorentscheidung: Thore Frölljes Kloot schlug bei 75 Metern auf. Riesenjubel bei den Gastgebern, als die Kugel auf eine kleine noch gefrorene Fläche schlug und auf die Tagesbestweite von 107 Metern trüllte. Diesem rund 40 Meter großen Rückstand liefen die Ostfriesen vergeblich hinterher. Aber auch die Werfergarde des Oldenburger Landes vermochte nicht den angestrebten Schoet herauszuholen. Die Ostfriesen wehrten sich dagegen bis zuletzt. Mit 57 Metern wurde die Niederlage denn auch noch in Grenzen gehalten. Mit Inbrunst in den Augen wurde von den Anhängern des siegreichen Teams "Heil dir, o Oldenburg!" gesungen, worin auch Frieslands Landrat Sven Ambrosy lautstark einstimmte. Bei der Siegerehrung in der Gaststätte "Ostfriesischer Hof", die FKV-Chef Jan-Dirk Vogts vornahm, konnte es sich Oldenburgs Feldobmann Hinny Harms nicht verkneifen in Richtung Ostfriesland zu sticheln. Beim Klootaufhängen im Gödenser Wasserschloss hatte sich nämlich deren Feldobmann, Tido Kleen, noch sehr siegessicher gegeben.


Quelle: Jeversches Wochenblatt