Hauptstrecke sorgt für Diskussionen





Boßeln

Medaillengewinner vom Wochenende für FKV-Einzelmeisterschaften qualifiziert

Hinrich Goldenstein aus Westeraccum warf die Holzkugel am weitesten. Anke Klöpper mit starker Weite in der Frauenwertung.

Kleinere und größere Überraschungen, spannende Wettkämpfe und Diskussionen - die Boßel-Landesmeisterschaften am vergangenen Wochenende hatten alles inne, was Sport ausmacht. Auf vier Strecken gingen zwischen Freitag und Sonntag mehr als 700 Aktive an die Abwurflinie, um sich für die FKV-Einzelmeisterschaften nächsten Sonntag in Kreuzmoor (Stadland) zu qualifizieren.

Von Nenndorf aus wurde auf der Hauptstrecke geworfen, aus Eversmeer in Richtung Nenndorf startete am Sonnabend die Jugend, auf dem Hammerweg in Nenndorf standen sich die Nachwuchswerfer aus weiblicher und männlicher Jugend F gegenüber und in Dunum wurde die Eisenkugel ausgepackt. Insgesamt zählte der scheidende LKV-Boßelobmann Reiner Berends am Wochenende zusammen mit Bahnweisern und anderen Helfern mehr als 2000 Boßelbegeisterte auf den Strecken. Hinzu kamen, wie bei großen Friesensportveranstaltungen üblich, zahlreiche Käkler und Mäkler. Gerade am letzten Tag der Landesmeisterschaften war in Nenndorf einiges los. "Die Strecke war wirklich voll", sagte Berends nach knapp 30 Stunden Dienst in zwei Tagen.

Für Diskussionen unter den Boßlern sorgte das eine oder andere Mal der erste Wurf auf der Hauptstrecke in Nenndorf. Denn viele Leuchtpfähle und die Bordsteinkanten führten dazu, dass eigentlich nicht sonderlich gut abgeworfene Kugeln teilweise weiter rollten als gedacht. Davon ließen sich die Boßlerinnen und Boßler letztlich aber nicht aus der Ruhe bringen. Sie legten Meter um Meter zurück. Bei den einen endete es in großem Jubel, bei anderen überwog die Enttäuschung. Einen guten Tag erwischte bei den Männern III Hinrich Goldenstein aus Westeraccum. Mit der Holzkugel schaffte er 2039 Meter und damit die größte Weite von allen Friesensportlern an diesem Wochenende und Rang eins. 19 Meter weniger legte Holger Wilken (Wiesederfehn) mit der Holzkugeln bei den Männern I zurück. Auch er sicherte sich die Goldmedaille und die Qualifikation für das nächste Wochenende. Der Willener Pascal Theilen schlug mit 1776 Metern in der männlichen Jugend A (Gummi) Tobias Riether (Rispel) und Daniel Müller (Utarp/Schweindorf).

Beeindruckend sei laut Reiner Berends auch die Weite von Anke Klöpper gewesen. Die Boßlerin aus Upgant-Schott siegte bei den Frauen I (Holz) mit einer Weite von 1785 Metern. "Sie hätte so manchen Mann geschlagen", sagte Berends zu der Leistung. Dennoch traf sie auf starke Konkurrenz. Anja Weinstock aus Rahe (1727 Meter) und Hilke Barfknecht aus Westeraccum (1644 Meter) folgten auf den weiteren Medaillenrängen. Mit Kristina Wagner (1678 Meter, Holz) und Julia Allgeier (1084 Meter, Eisen) gewannen bei der weiblichen Jugend A zwei Blersumerinnen.

Im Medaillenspiegel der Kreise holte sich Norden Rang eins, gefolgt von Esens, Wittmund, Aurich, Friedeburg und Leer. Die Norder Werfer kamen mit den Strecken, die den heimischen sehr ähnlich waren, gut zurecht. "Norden war gut aufgestellt", kommentierte Berends. Für den Kreisverband Leer war das Ergebnis trotz des letzten Ranges in Ordnung. Mit sechs Medaillen schnitt der Verband besser ab als sonst. Enttäuschend war das Resultat der Auricher. Die Kreise Esens, Wittmund und Friedeburg blieben in ihren Ergebnissen konstant.

Nun hofft Reiner Berends, dass die ostfriesischen Medaillengewinner vom Wochenende am nächsten Sonntag gegen die oldenburgischen Vertreter bei den FKV-Einzelmeisterschaften gut aussehen. Denn da geht es laut Berends um nichts anderes als die "Krone des Boßelsports".


Quelle: Anzeiger für das Harlingerland