Davids/Djuren eine Klasse für sich





Boßeln

Westeraccumer gewinnen zum fünften Mal - Nachwuchs siegt bei den Frauen

Friesensportler zeigten starke Leistungen bei 19. Auflage des Turniers. Hunderte Käkler und Mäkler auf der Strecke.


Drei Tage lang hatten die Boßler die Fuhrenkamp-straße in Zetel unter Beschlag. Bei der 19. Auflage des High-Light-Cups gab es neben alten Bekannten auf dem Podium auch ein Überraschungsdoppel in der Siegerliste.
Beeindruckend war die Leistung von Simone Davids und Robert Djuren (Westeraccum) am Freitag im Mixed. Mit konstant starken Würfen ließen die Seriensieger der Konkurrenz keine Chance. Bereits zum fünften Mal stand das Doppel ganz oben auf dem Treppchen. Bei schwül-warmem Wetter deklassierten sie einen Gegner nach dem anderen. Von den sechs Würfen, die pro Durchgang angesetzt sind, reichten den Werfern aus Westeraccum jeweils fünf, um die nächste Runde zu erreichen. Selbst im Halbfinale gegen Gaby Siemen-Ehlers (Spohle) und im Finale gegen Thea Eckardt/Oliver Koch (Zetel-Osterende) musste Simone Davids nicht mehr zu ihrem letzten Versuch antreten.
Am Sonnabend fanden zum ersten Mal die Wettbewerbe der Frauen und der Männer III parallel statt. Bei den Routiniers waren lediglich 17 Mannschaften am Start. Dafür war die Qualität des Teilnehmerfeldes umso größer.
In der einzigen Partie der ersten Runde war das Turnier für das starke Team Hans Willms/Helmut Röseler (Altjührden) schon beendet. Im ersten kompletten Durchgang trafen Heinrich Siemen/Dirk Lammers (Spohle) und Ammo Janssen/Harm Henkel (Pfalzdorf) aufeinander. Für viele war dies das "vorgezogene Finale". Auch wenn die Ostfriesen sich hier durchsetzten, für den Platz ganz oben auf dem Treppchen reichte es nicht. Sie wurden am Ende Dritter. Den Titel holten sich auch hier zwei Werfer aus Westeraccum. Hinrich Goldenstein und Reentje Look nahmen den Siegerpokal entgegen.


Deutlich jünger waren die Siegerinnen bei den Frauen. Die erst 14-jährigen Feenja Bohlken und Jana Schonvogel (Schweinebrück) waren die Mannschaft des Wochenendes. Die Nachwuchswerferinnen überzeugten durch Nervenstärke und technisch erstklassige Würfe. Während sich alle vermeintlichen Favoriten irgendwann Schwächen leisteten, beeindruckten die späteren Sieger durch reihenweise präzise Würfe. Im Finale kam es dann zum Duell der Generationen. Nebenbei war der Kampf um die Wanderplakette auch ein Lokalderby. Inge Jelitte und Beate Gärtner vom Gastgeber Zetel-Osterende waren die Gegner der Schweinebrückerinnen. Es entwickelte sich ein spannender Wettstreit. Zum ersten mal schlich sich auch bei Bohlken/Schonvogel ein Wurf ein, der etwas kürzer ausfiel. "Wenn es nicht reicht, war ich es", sagte Schonvogel. Doch es reichte, denn auch ihre Gegner lieferten keine perfekte Runde ab.


Nach dem letzten Wurf standen Boßler und Zuschauer aller Vereine Schlange, um den beiden zu ihrem Sieg zu gratulieren. Es dauerte eine Weile, bis sich die beiden Boßlerinnen zueinander durchgekämpft hatten, um sich in die Arme zu fallen.
Am Sonntagmorgen war der Auftritt der starken Nachwuchswerferinnen immer noch Gesprächsthema an der Strecke. "Das waren Würfe, die wir bei den Männern nicht allzu häufig sehen werden", prophezeiten einige erfahrene Beobachter des Turniers. Sie sollten Recht behalten. In den Reihen der gut 200 Boßler am Sonntag gab es einige, die auf der schmalen Fuhrenkampstraße nicht zurecht kamen. So war zum Beispiel für die Titelverteidiger Ralf Klingenberg/Harm Weinstock (Rahe) bereits in der zweiten Runde Schluss. Auch Kevin Held und Manuel Feddermann (Reepsholt) verpassten den dritten Durchgang. Besser erging es ihren Vereinskameraden Uwe Köster und Bert Stroje. Sie erreichten das Finale, mussten sich aber Kevin Dupiczak und Holger Alberts vom Oldenburger Landesmeister Grabstede geschlagen geben.
Sportlich hatte die 19. Auflage des High-Light-Cups wieder viel zu bieten. Für das Jubiläumsturnier im kommenden Jahr hoffen die Organisatoren, dass alle Felder wieder ausgebucht sind. Gerade das schwache Meldeaufkommen bei den Männern III bereitet dem Team Sorgen. Auch die freien Plätze im Feld der Männer sollen beim 20. High-Light-Cup wieder besetzt werden.


Quelle: Jeversches Wochenblatt