Boßeln: Anke Klöpper im Goldrausch





Boßeln

Elfjährige Nachwuchswerferin aus Münkeboe hat EM-Teilnahme 2008 im Visier

Goldmedaillen mit bunten Bändern hängen an der Wand im Kinderzimmer. Auf der Kommode stehen silberne Pokale, große und kleine dicht beieinander. Urkunden deuten auf sportliche Erfolge hin. Davon hat Anke Klöpper schon im Alter von elf Jahren jede Menge vorzuweisen. "27 Medaillen und sechs Pokale sind es schon", sagt die junge Boßelerin aus Münkeboe voller stolz. In Zukunft sollen weitere folgen. Allein in der vergangenen Saison hat sie sieben Mal auf dem Treppchen gestanden. Fünf Mal Gold sowie einmal Silber und Bronze gehörten dazu. Sie hat alles gewonnen von der Kreismeisterschaft bis hin zu den FKV-Titelkämpfen.

2001 schrieb sie als Achtjährige Boßelgeschichte. Sie gewann die Goldmedaille im Straßenboßeln. So jung war in der 100jährigen Verbandsgeschichte zuvor noch nie eine Siegerin gewesen.

Die Boßelleidenschaft wurden bei ihr früh geweckt. Kaum konnte sie gehen, nahm sie Kugeln in die Hand und warf damit auf den Wegen vor dem Elternhaus. Vater Peter Klöpper förderte die Boßelbegeisterung seiner Tochter. Er ist ihr Trainer und Anweiser geworden. Zwei Mal wöchentlich stehen Übungseinheiten auf dem Programm. "Ohne Fleiß keinen Preis", lautet das Motto des Trainers. Der weiß, wovon er spricht. Betreute er doch mehr als zwei Jahrzehnte lang die Frauen I Mannschaft von KBV Münkeboe/Moorhusen.

"Anke hat Talent und steht voll hinter dem Boßeln. Sie übt fleißig und kann sich im Wettkampf gut konzentrieren, nennt Klöpper die Stärken seines Schützlinges. Darüber hinaus sei sie vielseitig. Erfolge im Straßenboßeln sowie Flüchten und Mehrkampf deuten darauf hin. Erfolge, die auch auf die Arbeit von Fritz Christians zurückgehen. Der Münkeboer führte sie im Verein an das Klootschießen heran. Ihre Fähigkeiten haben sich auch schon in der Frauen I Mannschaft herumgesprochen. "Sie ist sehr ehrgeizig und verfügt über sehr viel Kraft", lobt Landesligawerferin Christel Mennebäck das Nachwuchstalent. "Ich hoffe, dass sie uns noch lange Freude machen wird. Sie ist im Boßeln eine Ausnahmeerscheinung."

Nicht nur im Friesensport setzt Anke Akzente. Auch in anderen Sportarten fühlt sie sich wohl. "Ich schwimme gerne. Und in diesem Jahr habe ich das goldene Sportabzeichen geschafft", unterstreicht sie ihre sportlichen Aktionen.

Für die Zukunft träumt Anke von der Teilnahme an der Boßeleuropameisterschaft 2008. Das ist ihr großes Ziel. Dann wird sie 15 Jahre alt sein. Bis dahin wird sie noch oft trainieren und unzählige Male die Pockholzkugel in die Hand nehmen. Das ist ihr Lieblingswurfgerät. Damit wirft sie in der weiblichen D-Jugend. Ebenso geht sie mit den Jungen am Wochenende auf Punktejagd. Ihre männlichen Konkurrenten zeigen Respekt, wissen sie doch um die Wurfkraft ihrer Vereinskameradin. "Bei den Jungs kommt sie ganz gut zu recht", weiß ihre Mutter Thea Klöpper zu berichten.

Ein Junge war es auch, für den sie beinahe den Verein gewechselt hätte. "Er warf in Schott und ich fand ihn ganz nett", erinnert sich Anke. Zum Wechsel kam es nicht. Ihre Eltern erhoben Einspruch. Das hätte im Dorf Unmut und Ärger gegeben, sagen sie. In Münkeboe wird der Zusammenhalt groß geschrieben. Ein Wechsel zur Konkurrenz passt da nicht ins Bild. Und so wird Anke auch weiterhin für KBV Münkeboe/Moorhusen Medaillen und Pokale einheimsen.


Quelle: Ostfriesische Nachrichten