Aurich. Einige Straßen im Landkreis Aurich, die von Boßelvereinen als Wurfstrecken genutzt werden, sind vom Landkreis Aurich ausgebessert worden. Zuerst wurde die Loogstraße von Westerende nach Bangstede mit Rollsplitt überzogen. Dort sind die Boßelvereine "Free Bahn" Fahne und "Lütje Holt" Westerende ansässig.

"Boßeln ist auf dieser Straße fast unmöglich oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich" schildert Gerhard Pupkes, 1. Vorsitzender des BV Westerende, die Lage. Er fügt weiter an: "Wir haben die Konsequenz gezogen und die Boßelstrecke gewechselt." Der Wechsel brachte Nachteile mit sich: "Wir konnten auf der neuen Strecke nur wenig trainieren, somit war in den ersten Wettkämpfen kein Heimvorteil vorhanden."

Der BV Fahne nutzt weiterhin die alte Strecke. "Das Werfen macht keinen richtigen Spaß mehr, weil auf dem Splitt keine guten, langen Würfe hinzubekommen sind. Außerdem sehen die Kunststoffkugeln nach jedem Wettkampf reichlich ramponiert aus", sagt der Dietrichsfelder Johannes Janssen, Werfer der Fahnster Männer-II-Mannschaft. "Free Bahn" hat deswegen viel höhere Kosten, weil die Boßelkugel häufiger als sonst ausgetauscht werden müssen.

Die beiden Vorsitzenden informierten den Kreisvorsitzenden Hinrich Wilts über den Sachverhalt. Wilts sprach mit dem Landkreis, ob noch andere Strecken betroffen sein würden. Ihm wurde mitgeteilt, dass keine weiteren Straßen im Auricher Stadtgebiet ausgebessert würden. Kurze Zeit später bekam Wilts Anrufe der Boßelvereins-Vorsitzenden aus Pfalzdorf, Spekendorf, Neu-Wallinghausen und Middels. Auch diese Boßelstrecken waren mit Rollsplitt überzogen worden.

Diese Boßelvereine hatten nicht die Möglichkeit, die Wurfstrecken kurzfristig zu wechseln. Sie müssen sich jetzt mit den schwierigen Gegebenheiten abfinden. Genau so wie Fahne, haben auch diese Vereine jetzt höhere Kosten zu tragen. "Wir brauchen nach jedem Wettkampf neue Boßelkugel. Die Kosten für unseren Verein werden gewaltig in die Höhe schnellen. Die Vereine sollten die Kosten dem Landkreis in Rechnung stellen", sagt ein erregter Pit Buß, Werfer aus Spekendorf.

Quelle: Ostfriesische Nachrichten