Klootschießen: Gute Jugendarbeit soll sich auszahlen





Feldkampf

25. Feldkampf: Ostfriesen wollen wieder Dominanz ausüben wie in den Jahren von 1972 bis 1984

Bohlenbergerfeld Auf einer 1000 Meter langen Grünfläche des Segelflugplatzes Bohlenbergerfeld nahe Zetel kommt es an diesem Wochenende zur Entscheidung. Mit größter Spannung wird der traditionsreiche 25. Feldkampf der ostfriesischen und oldenburgischen Klootschießer erwartet.

Die Ostfriesen geben sich seit Tagen angriffslustig, haben ihren Kontrahenten aus dem oldenburger Verband den Kampf angesagt. Schon während des Abschlusstrainings am Silves-tervormittag auf dem Gerd-Gerdes-Platz in Utgast war die Zuversicht groß. "Wir werden gegen Oldenburg gewinnen", ist sich Feldobmann Tido Kleen sicher.

Er meint damit vor allem das Männerteam, das bei den Feldkämpfen im Januar 2006 in Ardorf und im Dezember 2002 in Schweinebrück deutliche Niederlagen hatte hinnehmen müssen. Das soll sich nicht wiederholen. Kleen ist überzeugt, dass sich die gute Jugendarbeit der vergangenen Jahre nun auszahlen wird. Mit Frank Goldenstein steht zudem der amtierende Europameister im Aufgebot. Hinzu gesellt sich mit Stefan Albarus der Rekordhalter.

Auch die Oldenburger warten mit großen Namen auf. Jens Stindt, Thore Fröllje und Hans-Georg Bohlken können an guten Tagen den Kloot auf 90 Meter und mehr flüchten. Das verdient Respekt. Der 25-jährige Horst Dieling aus Münkeboe-Moorhusen hofft auf mannschaftliche Geschlossenheit und einen guten Start. Vor drei Jahren in Ardorf verschliefen die Ostfriesen eben diesen. Schon nach nur vier Wurf jubelten die Oldenburger damals über den ersten Schoetgewinn. Die Ostfriesen haben daraus gelernt und werden vom ersten Wurf an höchst konzentriert in das Duell gehen. "Wenn wir einen guten Start erwischen, wird es ein enger Wettkampf", sagt Dieling.

Selbstbewusst gibt sich auch das Juniorenteam um Betreuer Holger Wilken. Auch wenn mit Europameister Stephan Runge aus Kreuzmoor und dem Dritten der Europameisterschaft, Hendrik Rüdebusch aus Vielstedt-Hude, große Namen für Oldenburg an den Start gehen, sind die Ostfriesen am Sonnabend klar favorisiert. Zuletzt verloren sie 1995 gegen die Oldenburger, für die damals ein junger Thore Fröllje zu den besten Flüchtern gehörte.

Ein enges Duell könnte es zwischen den Jugendteams der beiden Verbände geben. Vor drei Jahren hatte Ostfriesland mit 1 Wurf und 20 Metern die Nase vorne. "Jetzt werden wir siegen", sagte Oldenburgs Betreuer Bernd Tapkenhinrichs zum ostfriesischen Jugendteamführer Eilert Taddigs. Der wird sich mit seinen Jungs zu wehren wissen.

Höchsten Stellenwert hat der Wettstreit der Männer. Die Duelle waren in den vergangenen Jahrzehnten oft hart umkämpft. 1937 kam es zum ersten Feldkampf der beiden Verbände. Wegen des zweiten Weltkrieges folgte erst 1948 das zweite Aufeinandertreffen. Die Oldenburger musste eine gewisse Leidensfähigkeit entwickeln, denn von den fünfzehn Feldkämpfen bis 1984 gewann sie lediglich drei. In den siebziger Jahren und bis Mitte der achtziger Jahre dominierten die Ostfriesen mit Flüchtern wie Karl Kleemann aus Großheide oder Harm Henkel aus Pfalzdorf.

Seit 1986 geben die Oldenburger den Ton an und gestatteten den Ostfriesen in neun Feldkämpfen nur zwei Siege - im Februar 1994 und im Januar 2001. Zu den herausragenden oldenburger Werfern gehörte fast immer Hans-Georg Bohlken, der mit seinen teils großartigen Wurf-leistungen ein Stück Kloot- schießergeschichte geschrieben hat.

Vierzehn Siege für Ostfriesland, zehn für Oldenburg: so lautet die Bilanz vor dem 25. Feldkampf an diesem Wochenende. Geht es nach Feld-obmann Tido Kleen, werden die Ostfriesen diese Bilanz aufbessern und eine ähnliche Vormachtstellung wie zwischen den Jahren 1972 bis 1984 erreichen. Ein Erfolg, zumal ein dreifacher, beim Jubiläums-Feldkampf würde in den Geschichtsbüchern besondere Bedeutung erlangen. So viel ist schon mal sicher.

Die Wettkämpfe beginnen Sonnabend und Sonntag jeweils um 9 Uhr und dauern bis in den Nachmittag hinein. Um 15.30 Uhr werden die Sieger im "Oldenburger Hof" in Horsten geehrt.

An beiden Wettkampftagen setzt der Landesklootschießerverband Ostfriesland einen Bus für Werfer, Helfer sowie Käkler und Mäkler ein. Im Altkreis Aurich hält er um 7.45 Uhr in Ogenbargen.


Quelle: Ostfriesische Nachrichten