Peters: "Das war ein Irland-Wurf"





Deutsche Meisterschaft

Nicht jeder Kloot fand sein Ziel / Verwirrung über falsche Kugeln

Nordhorn Der Standkampf bei den Deutschen Meisterschaften in Nordhorn musste kurzfristig unterbrochen werden: Das Team aus Schleswig-Holstein hatte seine eigenen Kloote mitgebracht. Diese waren nicht nur einige Gramm leichter, sondern auch angeschliffen. Ob sich das Team dadurch Vorteile erarbeitet hätte, sei dahingestellt. Das Reglement ist eindeutig. Nur die vom FKV gestellten 375 Gramm-Kugeln dürfen benutzt werden. Nach längerer Diskussion sah das dann jeder ein. Und der FKV bewies seine Vormachtstellung. Wenngleich diese aufgrund der stärkeren Konkurrenz nicht so deutlich wie im Feldkampf ausfiel.Doch zur inoffiziellen FKV-Meisterschaft sollte der Wettkampf der weiblichen Jugend werden. Anke Redelfs (Utgast), Luisa Friedrichs (Dietrichsfeld) und Ann-Christin Peters (Ardorf) sorgten für Spannung. Insbesondere Friedrichs war die Anspannung anzumerken. Selbst nach ihren starken Würfen zitterten ihr minutenlang die Hände. "Letztes Jahr habe ich so verhauen, seitdem bin ich immer nervös", erklärte sie nach ihrem Durchgang ein wenig entspannter. Denn da war klar: Platz eins ist möglich. Den konnte ihr lediglich Peters streitig machen. Aber auch sie zeigte Nerven. Ihr erster Wurf landete weitab der Bahn in den Bäumen. "Das war ein Irland-Wurf", lautete ihre Erklärung. Bei der Europameisterschaft in Irland hatte sie 2008 ihren letzten Wurf völlig verzogen und rutschte noch vom zweiten auf den siebten Rang ab. Doch drei blitzsaubere Würfe später hatte sie ihren Titel verteidigt. Glauben konnte sie es erst, als ihr Team sie jubelnd umringte.Die männliche Jugend wurde wieder von Keno Vogts beherrscht. Der Hollweger war mit der Prämisse angetreten: "Eine Medaille ist Pflicht". Aber er wusste auch, dass es schwerer würde als im Feldkampf. "Ich schätze, dass Jakob Gußmann meine stärkste Konkurrenz ist", sagte er. Und tatsächlich trennten nur drei Meter den Ersten vom Zweiten, mit dem besseren Ende für Vogts. Die Frauenkonkurrenz gewann die viermalige Europameisterin Ute Uhrbrook aus Schleswig-Holstein. Sabine Altona (Schweinebrück) und Silke Schonlau (Willen) blieben die Ränge zwei und drei. Am spannendsten fiel jedoch der Männer-Wettkampf aus. Nur sechs Meter machten den Unterschied zwischen Platz eins und drei. Favorit Frank Goldenstein (Blomberg) wurde seiner Rolle gerecht. Zu seiner ärgsten Konkurrenz sollte jedoch nicht wie erwartet Sönke Dreeßen vom VSHB werden, sondern das eigene Lager. Denn Detlef Müller (Mentzhausen) schleuderte den Kloot auf 242 Meter, nur drei Meter hinter dem alten und neuen Deutschen Meister.

Quelle: Jeversches Wochenblatt