Niemand lässt sich in die Karten schauen





Feldkampf

Schnee bedeckt das Gelände für den Feldkampf - Wettkampf soll trotzdem stattfinden

Letzte Vorbereitungen sind getroffen. Zur Not müssen die Zuschauer den lose aufliegenden Schnee festtreten.


Manch ein Anhänger des Friesensports mag gestern Morgen einen Schrecken bekommen haben, als er aus dem Fenster schaute. Über Nacht hatte Schnee die Landschaft überzogen und aus dem zuvor so akribisch vorbereiteten Feldkampfgelände eine Winterlandschaft werden lassen. So schön der Anblick aber auch sein mag: Eine Schneelandschaft ist eben nicht der für einen Klootschießer-Feldkampf erforderliche Kahlfrost. Trotzdem gab der FKV-Vorsitzende Jan-Dirk Vogts Entwarnung: Der Feldkampf findet auf jeden Fall statt.

Was die Werfer-Reihenfolge bei den Klootschießer-Feld-Länderkämpfen des LKV Ostfriesland gegen den KLV Oldenburg anbelangt, wollen sich die Feldobmänner noch nicht in die Karten schauen lassen. Erst unmittelbar vor Wettkampfbeginn werden die Nummern eins bis sieben in den Teams der Jugend, Junioren und Männer bekanntgegeben. Optimismus herrscht indes in beiden Lagern.

Bei den Ostfriesen sind Eilert Taddigs, Egon Allgeier (Jugend), Reiner Dieling (Junioren) und Joachim Schiffer (Männer) für die Teams zuständig. Taddigs sieht die Mannschaften zwar auf Augenhöhe, macht aber aufgrund des Ausnahmewerfers Keno Vogts aus Hollwege in der Jugend einen leichten Vorteil für Oldenburg aus. Taddigs sagt aus Erfahrung: "Der Feldkampf hat seine eigenen Abwägbarkeiten. Da ist man nicht vor Überraschungen gefeit. Da ist alles möglich."

Für die Oldenburger sind Bernd Tapkenhinrichs (Jugend), Detlef Müller (Junioren) und Hinny Harms (Männer) zuständig. Bei den Oldenburger Männern haben acht der zehn Werfer im Standkampf-Aufgebot des Friesischen Klootschießerverbands (FKV) bei der Europameisterschaft einen Startplatz vorzuweisen. In der Hauptmannschaft bei den Ostfriesen stehen mit dem amtierenden Europameister Frank Goldenstein (Blomberg), Hellfried Götz (Wiesedermeer), Dennis Goldenstein (Münkeboe-Moorhusen) und Roman Wübbenhorst vier EM-Teilnehmer. Bei den Junioren sind auf Gastgeberseite zwei und im Oldenburger Team drei EM-Starter vertreten. Auch aus dem Jugend-Kader sind zwei (Oldenburg) beziehungsweise drei Werfer in Pesaro dabei.

Zu dem Männeraufgebot sagt Harms: "Auch wenn die Ostfriesen immer wieder bei diesen Vergleichen beste Feldkampfqualitäten abrufen, bin ich recht optimistisch für Oldenburg. Wir haben sechs 80-Meter-Werfer im Team." Allerdings müssen die Oldenburger den berufsbedingten Ausfall (Wochenendfortbildung in Hamburg) des Leistungsträgers Thore Fröllje aus Grabstede kompensieren. Dafür steht Jugendwerfer Vogts vor dem Einsatz in der Männer-Hauptmannschaft. Die Oldenburger Junioren gehen das Risiko einer dünnen Spielerdecke mit acht Werfern ein. "In diesem Altersbereich standen Absagen an, und weitere Werfer drängen sich nicht auf", erklärt Müller.

Die Anfahrt/Parkplätze in Utgast sind gut ausgeschildert. Aus Richtung Aurich erfolgt die Anfahrt über die L7 und die L6, aus Richtung Wittmund führt der Weg über die L10 und von dort in die Straße Coldewind. Abgeworfen wird vom Leistungszentrum Gerd-Gerdes-Platz. Mit dem dritten Wurf über die Utgaster Straße reihen sich quer zum Wettkampfgelände immer wieder 60 bis 80 Zentimeter hohe Wälle ein. Die kürzeste Entfernung zwischen zwei Wällen liegt bei 120 Metern. Auch gilt es, einen 120 Meter langen Acker zu überqueren. Beim letzten Wurf muss der Kloot zwischen beindicken Eichen durchschießen. Es folgt hinter einem Graben die Wende. Nicht ganz zurück bis zur Utgaster Straße steht die nächste Wende an, und auf fast halber Höhe der 1100 Meter langen Wettkampfstrecke ist das Ziel beim angrenzenden Festzelt. Die Strecke ist entlang des Wirtschaftsweges "Stradtpadd" für Käkler und Mäkler zu Fuß gut zu erreichen.


Quelle: Jeversches Wochenblatt