Boßeler ermitteln Deutsche Meister





Deutsche Meisterschaft

Dritte Friesensport - DM am Freitag und Samstag in Willich in Nordrhein-Westfalen / FKV - Team in der Favoritenrolle / Jörg Gronewold rutscht noch in den Kader     

Ostfriesland/Oldenburg . Ein Himmelfahrtskommando soll für den Friesischen Klootschießer Verband (FKV) nicht werden, wenn sich am Donnerstag Mittag der FKV - Tross in Richtung Willich in Bewegung setzt. Die dritten "Deutschen Meisterschaften" im Klootschießen und Boßeln finden diesmal in Nordrhein - Westfalen statt. Dennoch sollten insbesondere die Boßeler ihrer Favoritenrolle im Vergleich gegen den Gastgeber (NRW), Nordhorn und Schleswig/Holstein gerecht werden. Der FKV setzt für die Werfer, Betreuer und Funktionäre zwei Busse ein. Nach Ankunft am Donnerstag Abend sind zwei Übernachtungen in Willich vorgesehen. Der Ort Willich liegt exakt im Dreieck Düsseldorf, Krefeld und Mönchengladbach. Die offizielle Eröffnung auf dem Marktplatz in Alt - Willich ist für Freitag 9:30 geplant. Die Wettkämpfe beginnen ab 10:15 Uhr mit dem Standkampf im Sport- und Freizeitzentrum. Nachmittags ab 14 Uhr starten die Feldwettkämpfe auf den Fellerhöfen westlich des Wasserturmes.

Der Samstag steht ganz im Zeichen der Straßenboßeler. Die Gummiwerfer beginnen ab 9 Uhr , während sich die Holzwerfer bis 14 Uhr gedulden müssen. Geworfen wird auf der Kreisstraße 19 in Neuss in Richtung Willich-Hardt. Entgegen den bisherigen Titelkämpfen gibt es für die Boßeler einige Neuerungen. Eine Einzelwertung erfolgt in den Disziplinen Gummi und Holz. Die Resultate beider Disziplinen werden für die Teamwertung zusammen gezogen. Das sich die anderen Verbände dem FKV leistungsmäßig annäherten, war zuletzt in Blomberg unübersehbar. Dennoch blieben bislang sämtliche Medaillen der Männer, Frauen und Jugend fest in FKV - Händen.  

Im Hinblick auf die Vergabe der Einzel - Medaillen dürfte die Tagesform eine erhebliche Rolle spielen. Beide Titelverteidiger, nämlich Kerstin Friedrichs (Dietrichsfeld / Gummi) und Jörg Gronewold (Gummi) sind erneut mit von der Partie. Der Langefelder rückte allerdings erst diese Woche in den Kader, nachdem Manfred Sassen (Westeraccum) aus persönlichen Gründen absagen musste. Deshalb startet der Boßeler des Jahres 2001 mit der Holzkugel und könnte wie auch Hans-Georg Bohlken (Ruttel) als erster Werfer überhaupt, sich in beiden Disziplinen einen Titelgewinn festschreiben lassen. Bohlken siegte per Gummikugel bei der Premiere 1999 und ist auch diesmal ernsthafter Medaillen-Kandidat. Der Gesamtführende der Rangliste Frido Walter gewann Silber in Meldorf und Teamgold in Blomberg. Der Pfalzdorfer vertraut seinem Stammgerät und wirft mit der Holzkugel. Allerdings ging die Generalprobe bei den Einzelmeisterschaften in Aurich gründlich daneben. Ralf Klingenberg (Rahe) und Holger Cramer (Blomberg) starten erstmals bei einem Wettbewerb außerhalb der FKV - Grenzen. Cramer ist aktueller FKV - Meister mit der Gummikugel und überraschte die Experten mit der besten Punktwertung in Holz. Dagegen tankte Klingenberg mit zwei Tagessiegen in der Rangliste genug Selbstvertrauen, um sich auch in Willich zu behaupten. Ralf Rocker (Langefeld) entschied sich mit der Gummikugel ebenfalls für seine Stammdisziplin. Nach Bronze `01 könnte der aktuell Ranglistenzweite die letzten beiden erfolgreichen Jahre mit dem nationalen Titel krönen. Doch die interne Konkurrenz ist , ähnlich wie in Holz, recht groß. Altmeister Harm Henkel rückte aufgrund der zuletzt starken Leistungen in den Kader und könnte die Silbermedaille von Blomberg sogar vergolden. Und auch Eckhard Kerl (beide Pfalzdorf) kennt nach dem Jubiläumssieg in Negenmeerten das Gefühl eines gefeierten Siegers. Der vierte Platz von 2001 soll diesmal in eine Medaille umgemünzt werden.

Ähnlich wie Kerl möchte ebenso Carsten Hobbensiefken einen vierten Platz (´99) vermeiden. Deshalb hat sich der Halsbeker für einen Start in Gummi entschieden. Befreit aufwerfen kann Wilfried Müller. Der Reepsholter ist als starker Gummiwerfer bekannt und hat keinerlei Vorgaben. Wird Kerstin Friedrichs bei den Frauen ihren Titel verteidigen ?. Die aktuelle Nummer Eins der laufenden Championstour bot bisher eine glänzende Saison. Ihre Chancen stehen gut, wenngleich Monika Brabander (Marx) als punktbeste Gummiwerferin an den Start geht. Sabine Bley (Ihlowerfehn) und Marion Rocker (Pfalzdorf) sind weitere Garanten für einen spannenden Wettbewerb. Letztere war schon `99 dabei und holte sich damals Bronze.

Nach den zuletzt gezeigten Leistungen darf sich Gaby Siemen - Ehlers durchaus Hoffnungen machen, ihren dritten Platz von Blomberg (damals Gummi) zu steigern. Allerdings startet die Spohlerin diesmal in Holz. Der Tagessieg in Bentstreek bescherte Sonja Kotte (Collrunge) das Ticket zur DM. Dieser dürfte ihr das entsprechende Selbstvertrauen für das Werfen in Willich geben. Nachdem Friedrichs und Rocker mit der Gummikugel werfen, dürfen sich die beiden Topwerferinnen der Saison 2002, Simone Davids (Westermarsch) und Angela Koskowski (Norden) ebenfalls über einen Einsatz freuen. Die Boßelerin des Jahres 2002 holte sich zuletzt in Blomberg die deutsche Vizemeisterschaft in Gummi, während Koskowski Teamgold in Holz gewann.

Im Jugendbereich scheint eine Vorschau mehr als schwierig. Gerade im Nachwuchsbereich könnten Talente der anderen Verbände dem FKV einen Streich spielen. Mit Christian Sandkuhl (Schweewarden), Andreas Antons (Garms) und Daniel Gerdes (Utgast) sind alle drei Jugend - Ranglistenwerfer startberechtigt. Sandkuhl (Gummi) ist ebenso wie Antons (Eisen) amtierender FKV - Meister, während Gerdes in Holz als Landesmeister ins Rennen geht. Marco Schon (Müggenkrug), Henning Pieper (Delfshausen/ beide Gummi) und Gerrit Stulken (Tarbarg) wurden den Alterskriterien entsprechend aus der Liste der letztjährigen FKV - Einzelmeisterschaften nominiert. Pieper ließ im KV Stadland erneut alle hinter sich.

Quelle: Frido Walter