Goldenstein stoppt irischen Siegeszug





Europameisterschaft 2012

Blomberger holt mit der Hollandkugel die Silbermedaille - Gold geht nach Irland

Frank Goldenstein freute sich beinahe wie ein kleines Kind, als er seine Gesamtweite nach dem Feldkampf erfuhr. Einen Tag nach seinem für ihn frustrierenden Auftritt beim Standkampf warf er sich am Sonnabend mit der Hollandkugel den ganzen Frust von der Seele. Bei einer Weite von 1429,25 Metern kam die Kugel des Blombergers zum Liegen. Knapp 100 Meter hinter der des Iren Aidan Murphy. Dennoch reichte seine Leistung für den zweiten Platz im stark besetzen Feld. Neben den Holländern Rob Scholten (Platz drei, 1422,4 Meter) und Mark Oude Luttikhuis (Rang acht, 1356,3 Meter) war Goldenstein der einzige, der die irische Dominanz zu durchbrechen vermochte. Ein 140er-Schnitt hatte sich jedoch vom Start weg nicht abgezeichnet.

Denn bereits der erste Wurf funktionierte nicht sonderlich gut. Goldenstein verzog, die 300-Gramm-Kugel rollte rechts aus der Bahn und wurde dort vom höheren Gras abgebremst. Sein ärgster Gegner James O`Donovan machte es besser, doch Goldenstein ließ sich nicht beeindrucken. Er konterte und nach dem dritten Wurf lagen beide wieder dichtauf. Donovan, ein Intermediate und kein Top-Werfer wie Aidan Murphy, fiel immer weiter zurück. Der Blomberger Goldenstein erwarf sich kurz vor der Wende den ersten deutlichen Vorsprung und fragte dabei grinsend seinen italienischen Schildträger: "Bist Du zufrieden mit mir?" Er durfte es sein.

Nach der Wende legte Goldenstein noch einmal deutlich zu und distanzierte seine Konkurrenz dabei weiter, ohne den Iren Murphy wirklich gefährden zu können. Dieser spielte an diesem Wurftag ohnehin sein ganz eigenes Spiel, bei dem niemand mitmachen durfte.

Zufriedenheit gab es allerdings nicht nur bei Frank Goldenstein. Auch die FKV-Werfer, die deutlich hinter ihm platziert waren, zeigten sich nicht unglücklich. "Ich lag schon 60 Meter hinten", erzählt beispielsweise Henning Eden (Eggelingen) über sein Duell mit Edmund Sexton (Irland). Eden kämpfte sich aber zurück in die Partie und holte bis auf sechs Meter auf. Dann jedoch missglückte ihm ein Wurf und der Ire entschied die Runde für sich. "Ich habe meine Mütze vor ihm gezogen, weil es mir richtig Spaß gemacht hat", erzählt Eden.

Dass es für das FKV-Team angesichts der Übermacht der irischen Delegation nur zur Silbermedaille reichte, sorgte nicht für traurige Mienen. Vielmehr überwog die Freude darüber, das Frank Goldenstein mit einer bravourösen Leistung dem Bol Chumann na hEireann (Irish Road Bowling Association) erfolgreich die Stirn geboten hatte. Mit insgesamt 13416,35 Metern belegten die Iren Platz eins gefolgt vom FKV (13105,20 Meter) und der Niederlande (12668,70 Meter).


Quelle: Jeversches Wochenblatt