Friesensport: Finanzierung für Boßeleuro ist gesichert





Bossel Euro

Logo mit neuem EM-Titel und Hauptsponsoren vorgestellt

Westerstede. Vom 20. bis zum 23. Mai 2004 werden in Westerstede die internationalen Titelkämpfe der Boßler und Klootschießer mit etwa 500 Aktiven und Funktionären aus fünf Verbänden ausgetragen, zu denen mehrere tausend Zuschauer erwartet werden. Gestern hat das Lieblingskind der Friesensportler einen neuen Namen bekommen. Statt der gemeinhin gängigen Europameisterschaft heißen ihre Titelkämpfe nun offiziell "Meica Boßel-Euro 2004". Jan-Dirk Vogts und Jardo Tapper als Spitzenvertreter des Friesischen Klootschießerverbandes (FKV) stellten im Hotel Voss in Westerstede das neue Logo und namhafte Hauptsponsoren vor.

"Damit steht die Finanzierung im Grunde genommen", atmete Vogts auf. Der stellvertretende FKV-Vorsitzende und Vorsitzende des Kreisverbandes Ammerland fungiert auch als Kopf des EM-Organisationsteams. 80 Prozent der Kosten sollen abgedeckt sein. "In den nächsten Wochen wollen wir den Sack zubinden", erklärte Volker Dunkhase. Der Rasteder, zuständig für Marketing und Sponsoring der EM, präsentierte die Hauptsponsoren der EM. "Wir haben Partner gefunden, die aus der Region kommen und sich für die Region stark machen." Die Oldenburgische Landesbank, die Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die Edeka Handelsgesellschaft Nordwest treten als Förderer auf.

"Danach war immer noch ein großer Kuchen zu finanzieren. Nach einigen Absagen kam ein Sonnenstrahl aus Edewecht", erklärte Dunkhase. Die Firma Meica habe sich bereit erklärt, 50 Prozent der Kosten zu finanzieren. Dabei mussten Bedingungen erfüllt werden: "Es gab da hohe Hürden, die wir übersprungen haben." So floss der Name des Würstchenherstellers in den offiziellen Namen der Veranstaltung ein. "Regionaler Sport und regionale Küche passen zusammen", sagte Firmensprecherin Jutta Vaske. Auch Uwe Jens Kruse (OLB Oldenburg), Harald Lesch (Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken Weser-Ems) und Jibbo Rosenboom (Edeka) betonten gleichermaßen, dass sie mit ihrem Sponsoring in Zeiten der Globalisierung eine regionale Besonderheit unterstützen wollen. Nicht nur finanziell, auch in der Werbung: Soll soll bei Produkten und Werbematerial der Förderer auf die EM 2004 hingewiesen werden.

Auch Landkreis Ammerland und Stadt Westerstede stehen tatkräftig zur Seite: "Wir sind sehr stolz darauf, dass Westerstede Austragungsort ist. Wir helfen mit dem Baubetriebsamt und auch finanziellen Mitteln", erklärte Westerstedes Bürgermeister Klaus Groß.

Die genauen Kosten für die internationalen Wettkämpfe konnten gestern von den Verantwortlichen nicht mehr beziffert werden. Begründung: Es gebe wöchentliche Abweichungen. Im Februar wurden diese noch auf etwa 100000 Euro geschätzt, wobei viele Arbeitsleistungen ausgeklammert sind. Fakt ist: "Wir brauchen die Hilfe. Als Verband wären wir überfordert und könnten die Wettkämpfe nicht wie geplant veranstalten", hob Vogts hervor.

Mit dem neuen Titel der EM habe sich die Verbandsspitze intensiv befasst, erklärte Tapper: "Wir haben keine Probleme damit. Als moderner Sportverband kann man sich der heutigen Situation nicht verschließen." Wie Dunkhase durchblicken ließ, hat es Kritik beispielsweise vom FKV-Ehrenvorsitzenden Karl-Heinz Funke gegeben. Das Wort Klootschießen fehlt im EM-Logo, mit dem Werbung betrieben wird: "Internationales Klootschießertreffen ist nicht griffig. Schlagworte sind wichtig. Boßel-Euro ist mediengerechter", begründete Dunkhase die Wahl.

Ein weiterer Pluspunkt für die ehrenamtlich tätigen EM-Organisatoren: Nicht nur starke Werbepartner stehen ihnen zur Seite. Die Schirmherrschaft der EM 2004 hat Ministerpräsident Christian Wulff übernommen.


Quelle: Ostfriesische Nachrichten