Nächstes Ziel ist das Leistungszentrum





Allgemein

Das Nachbargrundstück neben dem Vereinsheim von "Min Jeverland" steht zum Verkauf

Sandelermöns Manchmal bedarf es eines Rückschlags, um erst recht voranzukommen. So ist es wohl auch in Möns, wo der Klootschießer- und Boßelverein "Min Jeverland" am Sonntag die Eröffnung des neuen Vereinsheims feierte. Vor zwei Jahren war das damals noch gar nicht so alte hölzerne Vereinsheim ("eher eine Hütte", wie Vorsitzender Berthold Tjardes am Sonntag sagte), bei einem Feuer samt dem kompletten beweglichen Besitz des Boßelvereins vernichtet worden. Die Pokale, Urkunden und Dokumente, die damals zerstört wurden, sind unwiederbringlich verloren. Das neue Vereinsheim aber ist weit schöner als das vorherige, und nachdem neben vielen anderen Vereinen und Bürgern auch die Friesenspieler aus dem Jeverland solidarisch mitgeholfen haben, es wieder aufzubauen, wird die Anlage in Zukunft vermutlich viel öfter den Boßlern und Klootschießern aus der Region zu Verfügung stehen. Bei der Einweihungsfeier kündigte der Vorsitzende des Boßelkreises, Hinrich Bremer, nämlich an, dass es Ziel der jeverländischen Vereine sei, hier in Sandelermöns ein Leistungszentrum für Klootschießer und Boßeler einzurichten. Die Idee ist nicht neu, ganz aktuell aber ist, dass der Eigentümer des direkt an das Vereinsheim angrenzenden Weidegrundstücks dieses nun zum Verkauf anbietet. Wie Bremer sagte, wollen die Friesensportler jetzt Gespräche mit der Stadt und dem Landkreis über eine mögliche Finanzierung des Leistungszentrums und den Ankauf des Geländes führen. "Es ist eine ideale Konstellation", so Bremer. Die Ankündigung des Kreisvorsitzenden wurde mit großem Beifall aufgenommen, ebenso wie die anderen Reden bei der Eröffnungsfeier, die mit einem bunten Programm den ganzen Tag über andauerte. Stellvertretender Bürgermeister Siegfried Harms sagte, es sei enorm, was hier dank der großen Solidarität der Friesenspieler und vieler anderer Vereine und mit dem Einsatz der Vereinsmitglieder geleistet worden sei. "Möge das Haus bedeutend länger halten", witzelte er. Es sei schließlich solide gebaut. Mit den Worten "schließt abends immer gut ab", überreichte er den symbolischen Schlüssel an Berthold Tjardes. Dieser dankte auf Platt allen, die tatkräftig geholfen und denen, die gespendet hatten. Das seien mehr als 200 Personen - von Kindern, die ihre Spardosen geplündert hätten, bis zu Geschäftsleuten und zu Vereinen, "die tief in die Vereinskasse gegriffen haben".

Damals, nach dem Brand, habe das ganze Dorf unter Schock gestanden, doch obwohl alles verbrannt sei, habe niemand ans Aufgeben gedacht. Mit geliehenen Boßelkugeln sei es am nächsten Wochenende wieder auf die Strecke gegangen. Die Spendenbereitschaft, ausgelöst durch einen Aufruf des Jeverschen Wochenblatts, sei "überwältigend" gewesen, denn alle hätten sich gesagt: "Min Jeverland bruukt een Dack över’t Kopp". Tjardes erinnerte an den im April verstorbenen Arno Oltmanns, der sich vorbildlich für den Wiederaufbau ein- und mit dem Mosaik des Vereinswappens über dem Eingang des Vereinsheims ein bleibendes Denkmal gesetzt habe. In weiteren Grußworten würdigten der stellvertretende Landrat Reinhard Onnen-Lübben, Anita Dierks vom Kreissportbund Friesland, Uwe Jürgens vom Klootschießer-Landesverband Oldenburg und Heiner Janßen vom Boßelverein "Kumm herut" Cleverns die tolle Leistung der Mönser und die große Solidarität der Vereine und Bürger. "Ihr könnt stolz sein, dass einem Verein, der Pech hatte, so geholfen wurde", sagte Uwe Jürgens. Hatten fast alle Redner Schecks mitgebracht, so hatte Heiner Janßen vom Nachbarverein aus Cleverns ein mindestens genauso wertvolles ideelles Geschenk für die Mönser dabei. Er überreichte eine Originalurkunde von einem Wettkampf zwischen Sandelermöns und Cleverns aus dem Jahre 1961. Es ist die einzige historische Urkunde, die die Mönser nunmehr wieder besitzen. Mit einem kleinen Schönheitsfehler, wie Heiner Janßen schmunzelnd zugab: "Gewonnen haben damals wir, die Clevernser."

Quelle: Jeversches Wochenblatt