FKV-Männer enttäuschen auf ganzer Linie





Europameisterschaft 2012

Debakel für Oldenburger und Ostfriesen auf der Straße - Frauen auf Rang drei

Es war nicht so wirklich das Wochenende der Eisenkugelwerferinnen des Friesischen Klootschießerverbandes. Mit deutlichem Rückstand auf das Führungstrio Carmen Ryan (Irland, 1796,20 Meter), Silke Tulk (Niederlande, 1601,40 Meter) und Dervla Toal-Mallon (1528,60 Meter) beendeten die Sportlerinnen des FKV ihren Wettkampf auf der Straße mit der Eisenkugel. Einzig Anke Klöpper schaffte es annähernd, mit den starken Werferinnen mitzuhalten. Sie landete mit 1439,30 Metern auf Rang vier, distanzierte dabei aber die nachfolgenden Starterinnen um knapp 140 Meter. Simone Davids erreichte den siebten Rang mit 1258,20 Metern, Astrid Hinrichs rangierte auf Platz zehn, Kerstin Friedrichs erreichte Rang 15 (1154,70 Meter) und Fenja Frerichs belegte Position 17 (1107 Meter). Dennoch sicherte sich die FKV- Mannschaft die Bronzemedaille hinter Irland und den Niederlanden.

Für einen großen Schreckmoment sorgte aber eine Athletin aus Schleswig-Holstein. Inge von Dossel rutschte auf der regennassen Straße aus und verletzte sich schwer. Nach ersten Untersuchungen im rollenden Klinik-Truck am Rande der Strecke wurde sie mit Verdacht auf Achillessehnenriss in ein Krankenhaus eingeliefert. Ansonsten blieben aber alle Wettkämpfer von schlimmeren Blessuren verschont.

Das galt auch für die Männer, die zum Abschluss der Europameisterschaft in Pesaro auf die Straße gingen. Dennoch war das Abschneiden des Teams äußerst schmerzhaft. Beinahe jeder der Akteure des FKV blieb unter seinen Möglichkeiten. Dabei hatte am Morgen noch Erfolgsboßler Ralf Rocker, der sich nicht für die EM qualifiziert hatte, aus der Heimat angerufen und der Mannschaft viel Glück gewünscht. Genutzt hatte es nicht. Einzig Henning Feyen schaffte es mit einem akzeptablen Rang sieben abzuschließen (1742,40 Meter). Sinnbildlich für die Leistung des FKV-Teams standen die hängenden Schultern von Wilko Rahmann. "Da hätte ich mehr draus machen können", sagte er enttäuscht. Noch nach der S-Kurve sah er für sich die Möglichkeit, 1800 bis 1900 Meter zu erreichen. Auf der langen, abschüssigen Gerade hatte er aber kein Glück. "Bei den letzten beiden Würfen hätte ich richtig was reißen können", sagte er. "Bei so vielen Zuschauern ist es toll, wenn die Leute applaudieren, wenn man mal einen richtigen Kracher raushaut", erzählte der Reepsholter. Letztlich blieb ihm aber nur Rang 23. Die Goldmedaille sicherte sich der irische Ausnahmewerfer David Murphy. Als einziger knackte er die 2000er-Marke und katapultierte die Kugel auf 2073,70 Meter, mehr als 100 Meter vor seinem Teamkollegen Raymond Ryan (1967,40 Meter). Die irische Übermacht konnte lediglich der Niederländer Arjan Hassink durchbrechen. Er rangierte mit 1927,90 Metern auf Rang drei.

Deutlich wurde wieder einmal die Überlegenheit der irischen Mannschaft, die sich souverän den ersten Platz der Mannschaftswertung sicherte. Rang zwei ging an das niederländische Team. Den dritten Rang sicherten sich die Italiener, die ihren Heimvorteil nutzten.


Quelle: Anzeiger für das Harlingerland