Thorsten Held im Klootschießen spitze





Mehrkampf

Männer-I-Einzelsieger beim Friesischen Mehrkampf / Clevernser dominieren Mannschaftswertung klar

Sandelermöns Während die Verantwortlichen des Kreisvorstandes am Sonnabend wegen Überflutung des Sportplatzes in Sandelermöns das Werfen um die Wanderfahne absagen mussten, präsentierte sich das Gelände nur einen Tag später in einem guten Zustand, so dass der Friesische Mehrkampf im Jeverland problemlos über die Bühne gehen konnte. In Zusammenarbeit mit den Vereinen Jever, Friederikensiel, Hohenkirchen, Sanderahm und Wüppels-St. Joost, die einen einwandfreien Bahndienst absolvierten, durchliefen insgesamt neun Teams und mehrere Einzelstarter die fünf Mehrkampfstationen und zeigten teilweise beachtliche Leis-tungen. Mit "Liek ut" Schortens (Frauen III), "Min Jeverland" Sandelermöns (Frauen I) und "Moot un Kraft" Garms (Männer II) starteten am Vormittag jeweils nur eine Mannschaft in den Altersklassen, was den gezeigten Leistungen jedoch keinen Abbruch tat. Immerhin sechs Teams meldeten bei den Männern I, wobei Garms, Moorwarfen und Waddewarden mit relativ jungen Nachwuchsmannschaften an den Start gingen. Unangefochten an die Spitze setzte sich jedoch "Kumm herut" Cleverns. Der Landesligist konnte bereits nach dem Straßenboßeln praktisch nichts mehr passieren. Zu groß war der Vorsprung gegenüber der Konkurrenz, nachdem man in beiden Disziplinen das mit Abstand beste Ergebnis vorweisen konnte. Frauen III: Aus einer sehr homogenen Liek-ut-Mannschaft ragte mit Hanna Kibbert eine altbekannte Friesensportlerin heraus, die sich knapp, aber verdient die Goldmedaille in der Einzelwertung sicherte. Nicht einmal zwölf Punkte dahinter platzierte sich Helga Lindloge auf Platz zwei. Komplettiert wurde das Medaillentrio durch Annchen Keemann. In der Frauen II-Klasse war das Feld für Herma Graf (Sandelermöns) frei. Trotzdem zeigte sie eine ausgesprochen solide Leis-tung, ihre Weiten im Klootschießen (32,20/ 30,80) wurden nur von der Frauen I - Starterin Andrea Wolken übertroffen. Frauen I: Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich die beiden Sandelermönserinnen Mareike Röttger und Andrea Wolken.Während Röttger mit Höchstwürfen im Gummi- (123 m) und Holzboßeln (107 m) punktete, konterte Andrae Wolken über das Weideboßeln (Höchstwurf von 45,90 m) und das Klootschießen (Höchstwurf von 33,60 m). Die entgültige Entscheidung musste also im Schleuderballwerfen fallen. Hier war Mareike Röttger die Bessere, und sie sicherte sich somit die Goldmedaille. Hinter der zweitplatzierten Andrea Wolken warf sich Jessica Orths (Moorwarfen) als Einzelstarterin auf den dritten Platz vor. Sie überzeugte vor allen Dingen im Schleuderballwerfen, wo sie mit 27,50 Metern auch die Bestmarke setzte.


Mit nur zwei Teilnehmern in der männlichen Jugend A (es hatte keine C/D-Jugend gemeldet) und keiner Starterin in den weiblichen Jugendklassen ist man im Kreisverband Jeverland nun wohl am Tiefpunkt in den Jugendklassen angekommen. Hier wartet eine der größten Herausforderungen der Verantwortlichen in der Zukunft. Trotz mangelnder Konkurrenz zeigten Janik Brosda (Goldmedaille) und das große Nachwuchstalent Daniel Held (beide Förrien-Minsen) guten Friesensport. Sie lassen für die Zukunft hoffen. Alte Schleuderball- und Klootschießerklasse demons-trierte Heino Onken aus Friederikensiel bei den Männern III. Der Vorzeigesportler warf die Klootkugel auf 50,50 m und den Schleuderball auf erstklassige 44,40 m - der Sieg war ihm damit nicht mehr zu nehmen. Die Sandelermönser Enno Oeltermann (Silber) und Hinrich Wolken (Bronze)belegten die weiteren Plätze. Mit jeweils Höchstwürfen im Gummiboßeln (228 m), Weideboßeln (64,70 m) und Schleuderballwerfen (41,60 m) war Herbert Frieberg aus Garms der Sieg in der Männer-II-Klasse nicht zu nehmen. Mit nicht einmal 14 Punkten Rückstand rückte ihm sein Mannschaftskamerad Peter Janssen noch am dichtesten auf die Pelle. Mit Heinz Wedermann (Höchstwurf im Holzboßeln mit 147 m) als Drittplatziertem sicherte sich Garms zudem noch die Bronzemedaille. Bester Klootschießer war jedoch Konrad Henkel (Förrien-Minsen), der mit einem Höchstwurf von 50,90 m zu überzeugen wusste. Insgesamt vier Werfer knackten in der Männer-I-Altersklasse die Marke von 600 Punkten. Bis kurz vor dem Ende des Wettkampfes führte Andreas Antons aus Garms die Konkurrenz an. Mit Bestmarken im Weideboßeln (76,50 m) und einem "Kracher" von 247 m im Gummiboßeln setzte er sich vor ein Quartett aus Cleverns, aus dem Klaus Gerken (Bronzemedaille) mit dem Höchstwurf im Schleuderball von 44,40 m herausragte. Letzter im Bunde der Favoriten war somit Thorsten Held. Und der Mann aus Förrien-Minsen ließ Taten folgen. Mit gewohnt erstklassigen Leistungen in den Boßeldisziplinen (Höchstwurf mit der Holzkugel von 150 m) blieb er in Schlagdistanz zu dem Garmser. Mit einem Topwurf von 60,60 m (einziger Wurf über die 60-Metermarke an diesem Tag) im Klootschießen schloss er zum Spitzenreiter auf und hatte nach zwei sehr guten Würfen mit dem Schleuderball mit nicht ganz 17 Punkten schließlich die Nase vorne. Er war somit ein absolut würdiger Gewinner in der Hauptklasse der Männer und unterstrich damit einmal mehr seine Extraklasse. Mannschaftssieger wurden jedoch unangefochten die Clevernser, die alleine fünf Werfer unter die besten Zehn brachten und im Mannschaftsergebnis eine Klasse für sich waren. Den zweiten Platz sicherte sich Garms knapp vor Wiefels.

Quelle: Jeversches Wochenblatt