Wettkampf fest in deutscher Hand





King&Queen on the Roads

Chantal Bohlen und Fabian Schiffmann lassen Teams aus Holland und Irland keine Chance

Jan-Christian Bohlen bespricht mit Claus Geiken den Schlusswurf im Jugendvergleich des Boßelturniers "King & Queen of the Roads" in Irland. Mit einer souveränen Leistung haben Bohlens Tochter Chantal und Jugendeuropameister Fabian Schiffmann die Kontrahenten aus Irland und den Niederlanden auf Abstand gehalten. Nun muss die Kugel nur noch über die Linie. Auf einmal reißt Jan-Christian Bohlen die Arme hoch und rennt schreiend in Richtung Ziel. Soeben hat ihm Oberschiedsrichter Seamus O’Tuama mitgeteilt, dass die Iren aufgrund ihres zu großen Rückstandes das Handtuch geworfen hätten. Die Niederländer lagen ohnehin aussichtslos einen weiteren Wurf zurück und wurden ebenfalls aus dem Wettbewerb genommen.

Schon vor dem ersten Wurf hatten alle im deutschen Lager ein gutes Gefühl. Chantal Bohlen und Fabian Schiffmann waren im Laufe des gemeinsamen Trainings immer mehr zu einer echten Einheit geworden. Auch das Team hinter den beiden passte perfekt zusammen. Chantal Bohlen eröffnete den Vergleich mit einem guten Versuch und stellte Fabian Schiffmann so, dass er bei seinem ersten Wurf schon den Iren und Niederländern einige Meter abnehmen konnte. Immer wieder feuerten sich die beiden FKV-Werfer gegenseitig an und stachelten sich so zu immer neuen starken Würfen an. Da hatten die anderen Nationen nur wenig entgegenzusetzen. Selbst, als ein Wurf der Deutschen verunglückte und nach wenigen Metern im Grünstreifen landete, schafften es weder die Niederländer Lisa Jonkers und Jesse Wennink noch die irische Europameisterin Maria Nagle mit ihrem Partner Darragh Kiely, an Bohlen und Schiffmann heranzukommen. Während der Jugendeuropameister aus Südarle den Vorsprung immer weiter ausbaute, hatten die männlichen Werfer der Konkurrenz arge Probleme, mit der jungen Werferin aus Schweinebrück mitzuhalten. Gemeinsam zogen sie immer weiter davon. Damit das FKV-Duo die Konzentration hochhält, griffen die Betreuer und Boßelfachwart Reiner Berends in die Trickkiste. Auf die Frage, wie weit sie denn in Führung liegen würden, bekamen Schiffmann und Bohlen immer zu hören "einen Wurf". Tatsächlich waren es am Ende knapp drei Schoet.

Kurz vor dem Ziel machte dann der Boßler aus Südarle endgültig deutlich, dass es an diesem Tag nur einen Sieger geben könne. In der tückischen Geary’s Corner waren zuvor sowohl die Niederländer als auch die Iren gescheitert. Beide hatten versucht, unten durch die stark hängende Kurve hindurch zu werfen, doch die Kugel fielen nach unten weg. Entsprechend lautete die Ansage für Schiffmann, kein Risiko zu gehen und knapp unter der Mittellinie entlang zu werfen. Doch wie schon bei der EM hatte der andere Pläne. Mit voller Kraft warf er die Kugel unten durch die Kurve. "Ich hab nichts riskiert, da war ja kein Daumen drauf", kommentierte er lachend, nachdem er die langgezogene Rechtskurve überwunden und damit die letzten Hoffnungen der Konkurrenz zunichte gemacht hatte. Was folgte, war die Aufgabe der Iren und der ungefährdete Sieg des deutschen Teams. Wie schon am Vortag beim Finaleinzug von Ralf Look erklang das Ostfreeslandlied und spätestens beim dreifachen "Lüch up un fleu rut" hatte auch der letzte begriffen, dass dieser Wettkampf fest in deutscher Hand war.


Quelle: Anzeiger für das Harlingerland