King of the Roads: Entspannt zum großen Wurf ansetzen





King of the Roads

Ralf Look kann sich in Irland auf seinen Bahnweiser Meinhard Müller verlassen

Bei seinem ersten Auftritt beim Boßelturnier um den Titel "King of the Roads" im irischen Ballincurrig hat Ralf Look Eindruck hinterlassen. Zwar verpasste der Großheider vor zwei Jahren den Einzug ins Finale, doch die Art und Weise, wie er gegen die großen Favoriten David Murphy und Martin Coppinger aufgetreten ist, sorgte für viel Gesprächsstoff bei den Zuschauern.

Während die Spannung zwischen den irischen Rivalen knisterte, spulte Look seelenruhig seinen Wettkampf ab. Dabei verlässt er sich voll und ganz auf seinen Bahnweiser Meinhard Müller. "Ich weiß, wie er tickt, er weiß, wie ich ticke", erklärt Look die Verbindung zwischen den beiden. Seit 20 Jahren sind sie auf der Straße ein eingespieltes Team. "Ich hatte noch nie einen anderen Bahnweiser", sagt der Werfer, der unter der Anleitung von Müller schon 1996 Jugend-Europameister wurde. "Wenn Meinhard irgendwas noch nicht ganz passt, dann wartet er. Wenn seine kleine Fahne dann hochgeht, weiß ich, ich kann werfen", erläutert Look das Prozedere vor dem Wurf.

Die Vorfreude auf den Wettkampf in Irland ist bei beiden gleich groß. Beide wollten unbedingt - doch dann gab es einen Rückschlag. Eine Knieverletzung setzte Look für zwei Monate außer Gefecht. Mit gezieltem Aufbautraining hat er sich wieder an die alte Form herangearbeitet. "Ich bin jetzt bei 99 Prozent", sagt der Großheider.

Großen Druck verspürt er vor seinem Auftritt am Samstagnachmittag nicht. "Wir fahren da nicht mit dem Ziel hin, unbedingt ins Finale zu wollen", stapelt er tief. Schön wäre es natürlich trotzdem. Aber sowohl Werfer als auch Bahnweiser wissen, dass dazu alles passen muss. Zum einen darf sich Look keinen Fehler erlauben. Zum anderen braucht es das nötige Glück, um gut durch die Kurven zu kommen - eventuell besser als die anderen.

Die anderen, das sind David Murphy, der 2013 gegen Look einen nahezu perfekten Wettkampf ablieferte, und Éamon Bowen, der unter anderem den hohen Favoriten Gary Daly in der Qualifikation zum "King of the Roads" ausschaltete. "Ich kenne beide und freue mich, gegen sie antreten zu dürfen", sagt der Großheider entspannt. Sollen sich die anderen doch gegenseitig nervös machen.


Quelle: Anzeiger für das Harlingerland