Bitteres Wochenende für die Ostfriesen





Feldkampf

Die Männer unterliegen zum Abschluss knapp - Erste Dreifachpleite seit Mitte der 90er Jahre

Spannender Wettkampf am Sonntag. Nach 28 Wurf fehlte der Mannschaft aus Ostfriesland nur ein guter Meter.

Als am Sonntagmorgen Otto Mensen und Gerd Janssen das Ostfrieslandlied auf der Trompete anstimmten war die Welt in Utgast noch in Ordnung. Als am Nachmittag dann feststand, dass auch der Sieg bei den Männern nach Oldenburg gegangen ist, war die Stimmung schon deutlich abgekühlt. Gerade einmal 1,20 Meter fehlten den Ostfriesen, um zumindest einen Sieg zu verbuchen. Eine Dreifach-Pleite habe es zuletzt 1994 Jahre gegeben, sagte Stephan Gerdes, 2. Vorsitzender des FKV. Damals hat es allerdings die Oldenburger erwischt.

Anfangs schien es die Ostfriesen zu beflügeln, dass sie vom Gerd-Gerdes-Platz abwerfen durften. Die ersten Würfe wären sicher nach dem Geschmack des Utgaster Klootschießers gewesen, der vor 100 Jahren geboren wurde. Den knappen Vorsprung bauten gerade Frank Goldenstein (Blomberg) und Dennis Goldenstein (Münkeboe-M.) schnell auf einen Schoet aus. Die Käkler und Mäkler stimmten schon das Ostfrieslandlied an, doch die Freude war verfrüht.

Im letzten Wurf des ersten Durchgangs hatte der Grabsteder Timo Petznik Glück mit dem Trüll. Seine Kugel rollte lang aus und überquerte sogar noch einen der Wälle. Horst Dieling konnte da nicht mithalten. Der Werfer aus Münkeboe brachte den 475-gramm-Kloot nur auf 68 Meter. Damit schrumpfte der Vorsprung von einem Schoet auf gut 40 Meter. Nach der ersten Wende ließ Jens Stindt die Gäste jubeln. Im hohen Bogen überwarf er die vor ihm liegende Baumreihe. Etwas Glück sorgte für weiteren Trüll des Kloots, der erst nach 130 Metern liegenblieb. So lagen beide Teams zur Halbzeit nur noch acht Meter auseinander. Detlef Müller aus Mentzhausen brachte die Oldenburger mit seinem Wurf in Führung. Die Kugel von Lothar Taddigs aus Berumbur blieb nach dem Auftreffen auf dem Boden liegen, ohne weiter zu rollen. Das kostete rund 30 Meter. Die passende Antwort hatte der sehr gut aufgelegte Frank Goldenstein parat. Mit 156 Metern sorgte er für die größte Weite des Tages. Von nun an blieb es sehr eng. Für Spannung sorgte besonders die Baumreihe, die an diesem Wochenende sicher nicht das Lieblings-Hindernis der Ostfriesen war. Diesmal war es Hellfried Götz der Probleme hatte. Das erschwerte die Situation für die folgenden Werfer. Die Oldenburger schafften es jedoch ihrerseits nicht, großes Kapital aus den Schwächen des Gegners zu ziehen. Frischen Wind in das Team der Ostfriesen brachte Renko Altona aus Horsten. Er wurde für Horst Dieling eingewechselt und zeigte zwei gute Auftritte. Doch auch das reichte nicht ganz. Nach jeweils 28 absolvierten Würfen lag der Kloot der Oldenburger 1,20 vor der Kugel der Ostfriesen.

Unter den rund 1500 Zuschauern befand sich auch Stefan Albarus. Der Kloot-Weltrekordler sah sich die knappe Niederlage der Ostfriesen ebenso an wie Joachim Schiffer, der Feldobmann des LKV. Er hatte seinen Urlaub abgebrochen, um sein Team zu unterstützen. Doch auch sein Beistand reichte nicht aus.

Der einzige Gewinner auf ostfriesischer Seite ist der KBV "Fresena" Utgast. Der Ausrichter hatte ein gut präpariertes und abwechslungsreiches Gelände bereitgestellt. Noch am Freitag wurden letzte Vorbereitungen getroffen. Zuschauer, Aktive und die Verantwortlichen der beiden Landesverbände zeigten sich von der Wettkampfanlage sehr beeindruckt. Einen großen Anteil am reibungslosen Ablauf hatte auch die Freiwillige Feuerwehr Holtgast, die die Strecke absicherte. Die Helfer vom roten Kreuz blieben glücklicherweise nahezu arbeitslos


Quelle: Jeversches Wochenblatt