King & Queen of the Roads: Klingenberg mit Patzer nach gutem Start





King & Queen of the Roads

FKV-Werfer verpasst in Irland möglichen Finaleinzug

Ralf Klingenberg hat seine Chance auf das Finale um den Titel "King of the Roads" vergeben. In einem Halbfinale mit Fehlern aller drei Starter setzte sich letztlich Gary Daly durch. Cathal Toal gab kurz vor der Zielgeraden seine Kugel ab und gratulierte Daly zum Sieg. Dem schloss sich Klingenberg an, der ebenfalls einen Wurf zurücklag.

Dabei war der 47-jährige Rahester gut gestartet. Mit seinem kraftvollen Anwurf übernahm er sogar die Führung. Selbst einige seiner Vereinskameraden waren überrascht, mit wie viel Druck Klingenberg abwarf. "Zuhause werfe ich oft nur Dreiviertel, das reicht normalerweise und ist sicherer", erklärte er. Doch hier sei das keine Option gewesen. "Die müssen Dampf haben", fügte er hinzu. Bis zur No-Play-Line, einer Aufnahme nach einem Drittel der Strecke lag der Rahester noch gleichauf mit seinen Konkurrenten. Doch dann schlichen sich kleinere Unsicherheiten und Fehler ein. Würfe mit weniger Kraft sind anfälliger für Ablenkungen in Schlaglöchern, das bekam auch Klingenberg zu spüren. Er zog nicht mehr voll durch, seine Kugel versprang. "Das ist etwas unglücklich gelaufen. Da hätte ich einen Wurf weniger brauchen müssen", sagte er über den Mittelteil der Strecke. Diese Passage weckte Erinnerungen an seinen ersten Auftritt in Ballincurrig 2007. Seinerzeit wurde ihm auch der Abschnitt nach der No-Play-Line zum Verhängnis.

Auf dem letzten Ende drehte Klingenberg noch einmal auf. Er verkürzte den Rückstand bis auf einen Wurf und machte Druck. Doch da war es bereits zu spät. "Das war ein Auf und Ab", ärgerte er sich nach dem Wettkampf.

Um in Irland zu bestehen, müsste er dort öfter trainieren. "Hier musst du ein paar Mal rübergegangen sein", sagte er über die Strecke. Abgesehen von der Suche nach der Ideallinie, spiele auch der Belag eine Rolle - vor allem wenn es wie am Samstag regnet. "Auf trockener Strecke greift die Kugel ganz anders. Und dann noch der grobe Belag, da schmiert die schon mal ab", erklärte er. "Das ist ein ganz anderes Werfen, das kann man mit unseren Straßen nicht vergleichen." Eine frühere Anreise und damit mehr Trainingseinheiten würden helfen, ist sich Klingenberg sicher. "Am besten, man sucht sich noch einen Gegner von hier", erläuterte er.

Auch der zweite Festland-Europäer verpasste das Finale. William Hobbelink hielt im ersten Halbfinale gut mit. Im großen Duell zwischen Aidan Murphy und Thomas Mackle wurde er nicht zum befürchteten Klotz am Bein. Stattdessen warf er lange Zeit auf Augenhöhe mit. Am Ende setzte sich Murphy aber doch ab. Mackle erkannte, dass er keine Chance mehr hatte und gratulierte Murphy zum Sieg. Doch anders als Klingenberg weigerte sich Hobbelink, den aussichtslosen Kampf zu beenden. So musste Murphy noch einige Würfe warten, ehe er seinen Einzug ins Finale feiern durfte. Mit der Entscheidung, nicht wie üblich ebenfalls die Kugel abzugeben, machten sich die Niederländer keine Freunde unter den Iren und der Turnierleitung. Letztlich wurde so aus einer guten sportlichen Leistung, ein fast schon peinlicher Auftritt. Das hätte Hobbelink eigentlich nicht nötig gehabt.


Quelle: Jeversches Wochenblatt