Reepsholt löst Pfalzdorf ab





Boßeln

"Ostfreesland" gewinnt Vergleich der besten Vereinsmannschaften

Auch wenn der Zeitplan des FKV-Finals der Männer I einen Anwurf um 12.30 Uhr vorgesehen hat, hieß es für die Boßler aus dem Landesverband Ostfriesland früh aufstehen. Denn die Anreise nach Sandfeld im Kreisverband Stadland erwies sich als langwierig. Etwas mehr als 100 Kilometer hatten zum Beispiel die Werfer aus Pfalzdorf hinter sich gebracht, als sie endlich an der Strecke angekommen waren. Sogar noch etwas weiter war die Tour für Westeraccum. Gelohnt hat sich aus sportlicher Sicht die Reise jedoch nur für den dritten ostfriesischen Verein. Der KBV „Ostfreesland“ Reepsholt setzte sich gegen die Mitbewerber aus dem eigenen Landesverband und die drei Konkurrenten aus Oldenburg durch und krönte die Saison mit dem Gewinn der FKV-Meisterschaft.

Durch die weite Anfahrt hatten nicht alle Boßler im Vorfeld die Strecke besichtigt. Diejenigen, die zum ersten Mal auf der Bahn standen, sprachen von Lotterieboßeln. Denn neben Wellen und Schlaglöchern spielten auch die Kanten eine entscheidende Rolle.

Um auf der Straße in Sandfeld zu bestehen, war also nicht nur Können, sondern auch das nötige Glück gefragt. Und das blieb den Westeraccumern verwehrt. Schon auf dem ersten Teilstück gerieten sie ins Hintertreffen und mussten sich aus dem Kampf um den Titel verabschieden.

Sehr durchwachsen verlief der Wettkampf auch für Titelverteidiger Pfalzdorf. Während die Erstgruppen auf dem Geläuf große Probleme hatten, lief es in den Zweitgruppen nach Plan. Bei der Wende stellte „Gute Hoffnung“ sowohl die beste Holz- als auch die beste Gummigruppe. Dennoch reichte es in der Zwischenwertung nur zu Rang vier. Auf der Rückrunde verließ dann auch die zweite Holzgruppe das Glück. Wie groß die Unterschiede waren, zeigt die Endabrechnung. Pfalzdorf stellte mit der Gummi II die beste Gruppe des Tages. Die Gummi I hingegen benötigte zehn Wurf mehr für die selbe Distanz.

Insgesamt ausgeglichener präsentierte sich Grabstede. Hier gab es weder Ausreißer nach oben, noch nach unten. Das zahlte sich aus und wurde mit dem dritten Platz belohnt. Geschlagen geben musste sich Grabstede dann den beiden Landesmeistern. Halsbek erwischte in drei Gruppen eine sehr starke Rücktour. Lediglich die erste Holz schaffte es nicht, dieses Niveau mitzugehen. Hier ließen die Boßler aus dem Ammerland die zwei Wurf liegen, die ihnen am Ende zum neuen Meister aus Reepsholt fehlten.

Mit konstanten Leistungen über die gesamte Wettkampfdauer ließen die Reepsholter die Konkurrenz hinter sich. Beachtlich war hierbei die Rückrunde der ersten Gummigruppe. Gerade einmal 21 Wurf benötigte sie für das zweite Teilstück und hatte somit großen Anteil am Erfolg.

Unabhängig vom sportlichen Erfolg, waren sich die Werfer fast alle einig, dass die Auswahl der Strecke denkbar ungünstig war. Sowohl die Randlage im FKV-Gebiet und die damit verbundenen langen Fahrten als auch das Geläuf selbst stießen bei den Aktiven nur auf wenig Gegenliebe.

Quelle: Anzeiger für das Harlingerland