50 Jahre Siedlung Marienburger Straße

55 Militärwohnungen am Fliegerhorst Upjever mussten geräumt werden

Bereits 50 Jahre besteht die Siedlung Marienburger Straße. Viele, die damals als Erste einzogen, sind nicht mehr oder sind ausgezogen. Bei der Maifeier in der Marienburger Straße im Jubiläumsjahr 2002 wurde ins Gedächtnis gerufen, wie es zu der Entstehung der Sielung gekommen ist.

Der Britische RAF baute den Flugplatz Upjever mit einer Betonstartbahn aus und wollte den Platz mit seinen Truppen nutzen. Die Bewohner der Wohnungen am Fliegerhorst, in der Ebert-, Schumacher- und Betonstraße (heute: Upjeversche Straße) sollten räumen! Es waren in erster Linie ehemalige Offiziere, Portepee-Offiziere, Beamte, Angehörige des Luftwaffen-Musikkorps und technisches Personal. Die Räumung wurde von der Militärregierung angeordnet und die damaligen Instanzen (Gemeinde, Kreis, Land) waren gezwungen , schnell für die vielen Familien Wohnungen zu schaffen! Um Notlage wegen der erzwungenen Räumung Nachdruck zu verleihen, schloss man dem "Bund der Besatzungs-Verdrängten" an. Von der Landesregierung und den Kommunen wurde jedoch schnell gehandelt! Die Niedersächsische Heimstätte (heute NILEG) entschloss sich, in Jungfernbusch zwischen Neumannsweg und Kreuzweg (Marienburger Straße) und in Feldhausen (Pommersche Straße) sowie in Cleverns Kleinsiedlungen zu bauen. Dieses war für die Gemeinde Schortens das erste größere Bauvorhaben.

Allein an der Marienburger Straße und am Kreuzweg entstanden auf dem Land der Bauern Carl Neumann und Helmerich Folkers 15 Doppelhäuser. Sie wurden sofort nach der Fertigstellung im Frühjahr 1952 bezogen. Die Grundstückspreise beliefen sich auf ca. 1,00 - 3,00 DM pro Quadratmeter. Die Erwerbskosten für eine Wohnhaushälfte mit Stall und ca. 1.000 - 1.200 qm Land betrugen ca. 23.000 DM, welche durch monatliche Abzahlung getilgt wurden. Fast alle Eigentümer waren damals Mitglied im Deutschen Siedlerbund, der bei der Finanzierung durch Teilvermietung halt. Es war ein Belegungsrecht des Siedlerbundes für die obere Einliegerwohnung eingetragen, welches später gelöscht wurde. Durch Modernisierung der Häuser, Begrünung der Vorgärten, Anlage der Gasten und Bepflanzung mit Bäumen, den Straßenbau, den Bau von Bürgersteigen und Beleuchtung entstand eine schöne Wohnanlage in günstiger Verkehrslage.

In der Pommerschen Straße wurden neun Doppelhäuser (18 Siedlerstellen) gebaut und ebenfalls im Frühjahr 1952 bezogen


Ein Dankeschön an Georg Schwitters, der diese Geschichten zur Verfügung stellt.